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466 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 10. Heft. (October 1891.)
Girkels hervorgeht, wenn irgend eine nackte Thatsaehe
festgestellt wird, die durch keine Möglichkeit irgend einem
Anwesenden bekannt sein kann, und welche zu bestätigen
es daher höchst schwierig ist, wiewohl dies häufig stattgefunden
hat/**) —
(Schluss folgt.)
IL Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches.
Replik auf Herrn Kiesewetter's Dupük'gegen mich.
Von Heinrich Postel in Philadelphia, Pa.
Motto: — „Allzu scharf macht schartig."
(Uraltes Volkssprichwort).
Im August-Heft der „Psych. Stud." erhalte ich von
Herrn Kiesewetier eine so biderbe Belehrung über die
Existenz oder Nichtexistenz des von mir aus dem Gedächtniss
nur mit dem Vornamen Theophilus falsch citirten Basilius
Valentinas, dessen Schriften ich vor etwa zehn Jahren in
Händen hatte, dass ich eigentlich seinem am Schlüsse ausgesprochenen
guten Rathe folgen und ihn als den alleinigen
Richter und Philosophen in der Sache anerkennen müsste.
Aber wenn Herr Kieservetter nur selbst schon so vollkommen
wäre in seiner Schweigsamkeit wie in seinen Belehrungen,
die er mir ertheilt, dass man wirklich belehrt schweigen
könnte, so würde ich mir ja gern jedes weitere Wort
ersparen. Ich will aber versuchen, etwas höflicher gegen
ihn zu sein, als er bisher gegen mich gewesen ist, da ja
doch seine ganze bibliographische Weisheit und Wissenschaft
im „Occultismus", auf die er sich des Guten etwas
zu viel zu thun scheint, lediglich aus anderer Leuten
Wissen geschöpft ist, die vor ihm längst dieselben Themata
studirt haben. Also nicht aus sich selbst, sondern aus
Anderer Wissen schöpft er ebenso, wie ich auch! Darin
ist er mir also nicht über.
Zunächst ein Wort darüber, was er für seine „eigenste
*) Eine rühmliche Ausnahme von diesen also geschilderten Mitarbeitern
der „Proceedings" macht offenbar Mr. Myers, dessen „Verteidigung
der Erscheinungen Verstorbener" wir in den nächsten
Heften der „Psych. Stud." unseren Lesern vorlegen werden. —
Der Sekr. d. Red.
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