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Postel: Replik auf Herrn Kiesewetter's Duplik gegen mich. 471
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wir haben, des zwölferi (?) Menstruum die Perlon (?) aufzulösen
aus dem Spiriti Viriiis Aris cristallini, schon stehe,
ingleichen eines Phosphori aus Kreide (wie des Paracetsus
seiner aus Urin). Niemand hat vor Basilio die Principia
Chymica so ausgefunden und der Welt so deutlich vor
Augen gelegt, so dass ihm auch der Paracetsus nachgefolget
ist.5 — Ingleichen lehret er auch, dass gleiches mit gleichen
müsse kurirt werden, dass Paracetsus alles vor das seinige
ausgiebt, und doch mit klaren Worten aus ihm genommen
hat. In der Alchymie hat niemand deutlicher gelehrt, wie
Sal, Sulphur und Mercurius die eigentliche Principia der
Metallen Verwandlung bei den Philosophis seynd, als
Basilius, und damit wir uns nicht weiter aufhalten, so ist
Basilius ein vollkommen und rechter Adeptus und Besitzer
des Steines der Weisen, ein Nachfolger des Hermetis und
ein sehr scharfsinniger, hoch erfahrner und aufrichtiger
Philosophus gewesen/' —
Wenn Herr Kiesewetter wieder Autoritäten citiren will,
die seine Aussagen bestätigen sollen, so möchte ich ihm
doch rathen, dieselben erst zu lesen. Der Professor Wedels
beweist hiernach das gerade Gegentheil von dem, was
Kiesewetter S, 380 von ihm bewiesen haben will. Ich könnte
ein Buch füllen mit Gegenbeweisen, will aber nur noch
zwei seiner Schüler anführen, nämlich Joh. Ebertz auf
Ebertsfelde (1401) und Jodoci von Rhee. Die beiden behaupten
, von Basilius das Goldmachen gelernt zu haben.
Herr Kiesewetter schöpft wahrscheinlich seine Weisheit aus
einer alten Streitschrift zwischen Cluver und CHngio, wo der
erste (um dem zweiten einen Tort zu thun, wie die Schrift
sagt,) behauptet, Basilius habe nie gelebt! Herr Kieseweiter
glaubt nun, was Cluver sagt; nun mag er selig werden in
seinem Glauben!
Der Nachtwandler.
Von Dr. Carl du Prel.
IV.
(Schluss von Seite 484.)
Die Philosophie, d. h. jene geistige Thätigkeit, bei
welcher es, nächst der Kunst, am meisten auf Intuition
ankommt, — und zwar so sehr, dass Schopenhauer sie nicht
zu den Wissenschaften, sondern zu den Künsten rechnet,
— ist von der Traumarbeit nicht ausgeschlossen. Schon
Diogenes Laertius kannte einen Philosophen, der im Schlaf
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