Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 492
(PDF, 156 MB)
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492 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 10. Heft. (October 1891.)

e) Was die Werwolfssage*) anbetrifft, so glaube ich,
dass sie nicht den Deutschen entlehnt wurde; ein Beweis
dafür dürfte schon die Thatsache sein, dass man einem
altitalischen Priestergeschlechte den Namen „hirpi" Wölfe
beilegte. Von Werwölfen spricht PUnius\ nach neun Jahren
sollte die Verwandlung vom Wolfe in den Menschen geschehen
. Ly fair ff ost bedeutet auch ein Wolfmensch, wie die
Hirpi; die Sage war gewiss auch bei den Griechen einheimisch.
Der Ursprung ist ein mythologischer; der heulende Wolf
ist ein Bild des Sturmes, daher ist der Wolf auch ein
„Lichtbringer", weil der Sturm die Wolken wegfegt. Bei
stürmischem Wetter erfolgt die Verwandlung in Wölfe. Der
Wolf gehört auch dem Sturmesgotte Wodan und dem
römischen Sturmesgotte Mars. Vielleicht dachte man sich
auch die Sonne beim Unwetter in Wolfsgestalt. Nach dem
Unwetter fegen die himmlischen Lichtwesen, welchen auf
Erden die Menschen entsprechen, die Wolfsgestalt ab. —

Margarethe Krepelka.

f) Herr Pastor em. Reichenbach schreibt uns: —
„Brandenburg, 1. Juli 1891. Ich belästige Sie schon wieder
mit einigen Mittheilungen. Ich bin einst Abends im Stadtpark
und erzähle zweien Herren so manches Wunderbare
aus der Nachtseite der menschlichen Natur, z. B. dass mir
mein Vater in seiner Sterbestunde erschienen sei, dass, als
mir der Nachtwächter den Tod seiner Frau anmeldete, der
Regulator heruntergefallen sei, den mir wieder aufhingen,
und dergl.; da erzählt mir der Lehrer Haselbacher Folgendes:
— Er befindet sich in seiner Klasse; da klopft es drei Mal,
wie man zu thun pflegt, wenn man bei Jemandem eintreten
will. Er ruft: Herein! Aber es kommt Niemand. Er geht
hinaus und sieht Niemanden, weder auf dem Hausflur noch
auf der Strasse. Am anderen Tage erhält er die Nachricht,
dass in derselben Stunde seine Mutter gestorben sei.

ff) August der Starke hatte zur Geliebten eine Gräfin
Aurora v. KÖniffsmark, der er das Schloss Plauen mit dazu
gehörigem Land, Wald und Wiesen schenkte. Das Besitzthum
gehört noch der Familie. (Früher habe ich mitgetheilt,
wie Heese die gräfliche Familie vom Verderben rettete,
indem er mit Riesenkraft die Vorderpferde herumschmiss.)**)
Nun ist hierorts ein Maler und Tapezier ßobusch, der mir
mitgetheilt hat, dass, so oft er im gräflichen Schlosse
gearbeitet und auch dort geschlafen habe, eine Gestalt

*) Vergl. „Psych. Stud." Januar-Heft 1891 S.31ff. — Deeember-
Heft 1890 8. 580 mit Note. — Die Red.

**) S. „Psych. Stud." Januar-Heft 1891 S. 42 und 43.


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