Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 520
(PDF, 156 MB)
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520 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 10. Heft. (November 1891.)

worden. Aber sie können dieselben nicht viel länger dauernd
ignoriren, weil sie sich der Aufgabe unterzogen haben, die
Gesammtheit der Zeugnisse für psychische Phänomene
zu sammeln und ehilich das Gewicht jeder der Gruppen,
unter welche ein solches Zeugniss fällt, abzuwägen. Nun
behaupte ich, dass diese photographischen Zeugnisse höher
an Qualität sind als alle, die sie bisher gesammelt haben,
und zwar aus zwei Gründen. Erstens enthalten diese
Zeugnisse experimentelle Beweise, und Experimente sind
selten möglich bei den höheren psychiscnen Phänomenen;
und zweitens sind sie Zeugnisse von Experten bei einer
Operation, deren einzelne Details ihnen vollkommen vertraut
sind. Und ich behaupte ferner, diese Zeugnisse können nicht
länger ignorirt werden, weil sie Zeugnisse sind, die bis auf die
eigentliche Wurzel der ganzen Untersuchung gehen und die
vollständigsten und allerstrengsten Beweise für das Problem
der Subjectivität oder Objectivität der Geister-Erscheinungen
liefern. Welches ist der Nutzen mühsam ausgearbeiter
Beweisgründe, um zu zeigen, dass alle diese Phänomene zu
erklären seien durch die verschiedenartigen Wirkungen der
Telepathie, und dass kein Beweis für die Existenz objectiver
Geister-Erscheinungen vorliege, welche bestimmte Stellungen
im Räume einnehmen, wenn die Camera und die sensitive
Platte immer und immer wieder bewiesen haben, dass dergleichen
objective Phantasmata oder Geister-Evscheinungen
dennoch existiren? Dergleichen Beweisführungen, welche
auf nur einen kleinen Theil der Thatsachen gegründet sind,
erinnern nur an jenes geistreiche litteraribche Witzspiel: —
'Historische Zweifel an der Existenz des Napoleon Bonoparte1;
und für diejenigen, welche mit der ganzen Reihe der zu
erklärenden Phänomene bekannt sind, sind sie ungefähr
gleich überzeugend.

„Ich habe nun die verschiedenen Klassen von Beweisen,
welche die Objectivität vieler Geister-Erscheinungen erhärten,
kurz zusammengefasst und erörtert. Die verschiedenen
Gruppen von Thatsachen gewinnen, während sie schon stark
an und für sich selbst sind, noch gewaltig an Kraft durch
die Unterstützung, die sie sich gegenseitig einander verleihen.
Ueber die Theorie der objectiven Realität sind alle einig
und einstimmig. Ueber die Theorie der Hallucination begehren
Manche mühsam ausgearbeitete und ungestützte
Theorien zu ihrer Erklärung, während die grosse Masse total
unerklärlich bleibt und deshalb ignorirt, oder bei Seite
gesetzt, oder gar hinweggedeutet werden soll. Man giebt
nur zu, dass (sogenannte) Collectiv-Hallucinationen (d. h.
Sinnestäuschungen Vieler zu gleicher Zeit) häufig vorkommen.


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