Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 530
(PDF, 156 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0536
530 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1891.)

mir, Ihnen dasselbe zur beliebigen Veröffentlichung hiermit
zuzusenden.

Auf einer der hiesigen Eisenbahnen wurde vor einer
Reihe von Jahren ein Mann angestellt, der mit seiner
Familie in der Nähe Leipzigs, jetzt direct zur Stadt gehörig,
in seinem eigenen Hause wohnte, zu dem ein hübscher und
geräumiger Garten gehörte, der, da der Besitzer ein Liebhaber
von der Gärtnerei war, immer recht schön im Stande
gehalten wurde.

Da der Mann es wahrscheinlich, um mehr Zeit
für sich zu gewinnen, für besser fand, seine Stellung zu
verändern, so bat er um einen anderen Platz an der Bahn,
den seine Gegenwart blos des Nachts erheischte, und da
er ein biaver zuverlässiger Mann war, der heute ehrenvoll
mit Pension entlassen ist, so gewährte man ihm seine
Bitte und übertrug ihm die neue Stelle, die er eine Reihe
von Jahren zur Zufriedenheit der Bahnverwaltung bekleidete.
Seme Arbeitszeit auf der Bahn war so eingetheilt, dass er
am Abend auf derselben an- und mit Tagwerden wieder
abtrat und, um nun den Vormittag zu schlafen, nach
Hause ging. Hatte sein liebes Weibchen das Mittagsessen
für die Familie fertig gestellt, so stand der Mann auf und
verzehrte in aller Gemüthlichkeit mit derselben, was der
Herr eben bescheert hatte.

In einem solchen Vormittagsschlafe träumte der Mann,
er solle in der Königlichen Sächsischen Landeslotterie das
Loos Nr. — besetzen; er würde bei der nächsten Ziehung
eine Summe von mehreren tausend Thalern darauf gewinnen
. Als er nun in den Kreis seiner Familie eintritt,
erzählt er diesen wunderlichen Traum. Da rufen seine
ältesten Kinder: — „ Vater! Vater! da spielen wir auch
mit!" — .,Nun, ja! Da geht auf den Nachmittag in die
Stadt und seht zu, ob ihr die Nummer bekommen könnt!*4
— Gesagt, gethan. Die Kinder gehen den Nachmittag nach
Leipzig herein und verlangen von einem hiesigen Collecteur
die geträumte Nummer. Hier stellt sich's aber heraus, dass
dieselbe bereits einem Collecteur in einer kleinen Provinzial-
stadt Sachsens abgegeben ist. Der Collecteur in Leipzig,
ein freundlicher Mann, verspricht den Kindern, an den
auswärtigen Collecteur, bei dem sich die Nummer befindet,
schreiben und anfragen zu wollen, ob das Loos noch zu
haben sei? Auf diese Anfrage erwiedert der auswärtige
Collecteur: — „Das gesuchte Loos ist, leider! schon halb
und halb vergeben, doch will ich versuchen, ob ich über
dasselbe weiter verfügen darf; aber Ihre Leute könnten
doch wohl eine andere Nummer nehmen, wenn ich die

*


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