Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 532
(PDF, 156 MB)
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532 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1891.)

zweiflungsvolle Seelenstimmung, dass er seinen Nachkommen
und Nachbesitzern des sonst so glücklichen und allgemein
geachteten Hauses ein gleiches Unglück wünschte. Schliesslich,
nachdem er geäussert, er werde auch im Grabe keine Ruhe
finden, machte er durch Aufhängen an einem in der jetzigen
Küche in der dritten Etage befindlichen Doppelhaken seinem
Leben ein Ende.

Seine Befürchtungen in Bezug auf sein Schicksal im
Tode trafen nur zu gut ein, wie es sich auch noch bis
anno 1847, wo Archidiakonus Kirchner dort oben wohnte,
durch thatsächliche Anzeichen im dritten Stocke des Hauses,
wo er die That vollbracht hatte, zu offenbaren pflegte.
Klopfen, Fensterklirren, Schlagen an die Fenster u. s. w.
wird wahrgenommen, wie Schlegel, Kirchner und Andere
genugsam und wiederholt Solches erfahren haben.

Schlegel erlebte fast täglich den spukhaften Umgang mit
scharfem Anschlagen an das hintere Fenster und an die
Glasthür im Oorridor. Denselben Lärm hörte eine Treppe
niedriger auch Schlegel^ Magd. Ausser vielen schrecklichen
Scenen erfuhr Schlegel am J2. Februar, dem Jahrestage der
unglücklichen Tiiat, das Entsetzlichste. Um die Mitternachtsstunde
schlug sein Bernhardinerhund an. Schlegel sieht zu
seinem Erstaunen, dass sich die von ihm selbst verschlossene
Küchenthür öffnet, und dass sich ein Zug vod mehreren
Personen schwerfällig aus der Küche hervor bewegt. Schlegel
ist im Begriff, sich von dem seltsamen Geräusch zu überzeugen
, als er zu seinem Entsetzen deutlich vernimmt, dass
der Zug sich seinem Zimmer nähert. Als die Thür sich
weit öffnet, kriecht der Hund winselnd unter sein Bett.
Schlegel, vor Schreck sprachlos, bemerkt vier alte, mit
schwarzen Mänteln und schwarz beflorten Dreimastern
bekleidete Männer, die einen einfachen schwarzen Sarg auf
den Schultern tragen, in sein Zimmer eintreten, den Sarg
in die Mitte desselben hinsetzen und den nicht befestigten
Deckel abnehmen. SchlegeVs Erstaunen steigert sich, als er
sieht, dass in dem Sarge ein ältlicher Mann sich aufrichtet.
Sein Gesicht entsprach vollkommen dem früher im Portrait
gesehenen Verwandten, dem unglücklichen Begründer des
Hauses. Ueber seinem braunen, langschössigen Leibrock
zeigt sich eine graue Perrücke, und auf der grossgeblümten
blauen Atlas weste funkelten grosse goldene Knöpfe, ebenso
glänzend, als die silbernen Schuhschnallen unter den kurzen
schwarzseidenen Escarpins und weiszseidenen Strümpfen.
Doch über der weiszseidenen Halskrause sah man sehr
deutlich eine braunrothe Strangulations-Marke.

Regungslos und nicht im Stande; nur ein Glied zu


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