Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 538
(PDF, 156 MB)
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538 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1891.)

Stimme, sie sei von jetzt ab ganz gesund — und siehe da,
sie wurde redend. Dieses junge Mädchen war die Tochter
eines Mannes, der auf seinem Dorfe als Zauberer ein
gewisses Ansehen genoss. Als sie gegen den Willen des
Vaters nach Paris in den Dienst ging, rief ihr dieser zum
Abschiede wüthend die Worte zu: — „Von heute ab wirst
Du immer krank sein, und Niemand sonst als ich wird Dich
heilen können/4 — Wiewohl bis dahin gesund und niemals
hysterisch, machte dieser väterliche Fluch einen so tiefen
EinJruck auf das zarte Mädchen, dass es schon nach
einigen Tagen die Contractur am Arme besass.*) Von
dieser geheilt, wirkte der Fluch des Vaters weiter, sie wurde
bald — stumm. Als nun der „suggerirte44 Vater ihr verzieh
und seine Verwünschungen ganz zurückzog, da genas sie
auch vollkommen. — Ein zweiter Fall ist ebenso interessant.
Eine 27jährige Frau bietet das Bild eines schweren
hysterischen Aufalls. Früher mit allen möglichen Arzneien
behandelt, wird sie durch Hypnose schnell geheilt. Die
Ursachen ihres Leidens blieben allerdings etwas räthselhaft,
jedoch Nervosität und Hysterie bringen ja bekanntlich Unglaubliches
fertig. Nach kurzer Zeit kommt sie mit demselben
Leiden wieder und gesteht nun nach eindringlichem
Nachfragen, dass sie sich vor Jahren in ihrer Heimath von
einem Weibe behandeln Hess, welches allgemein als Hexe
galt. Als sie der Frau einmal kein Geld mehr geben
wollte, sei diese sehr böse geworden und habe ihr zugerufen,
„sie werde von jetzt ab stets krank sein und kein Arzt
werde sie heilen können.44 Diese wiederum „veritable
Suggestion44 in wachendem Zustande war also ebenfalls von
Erfolg begleittt. Man leitete nunmehr auf Grund dieser
interessanten Aetiolo^ie eine neue Suggestivbehandlung ein,
und die Kranke genas vollkommen — wohl zum grossen
Aerger der Hexe.

Nach den jüngsten Wahlen ins österreichische Abgeordnetenhaus
erzählte man sich in Wien folgende Geschichte
: — Einem Kandidaten, der sich um ein Mandat
in Galizien bewarb, berichtete man, ein Herr Soundson
bekämpfte seine Kandidatur mit allen möglichen Mitteln.
Darauf sagte der Abgeordnete: — „Was kann ich da thun?
Es wird ihn schon der Schlag treffen!44 — Und siehe da,

*) Andren Jackson Davis nennt dies „psychologisiren" (seelisch
beeinflussen) und erzählt in seinem „Zauberstabe" (Leipzig, Oswald
Matze, 1868) einen dahingeh« nden Fall einer von bösen Nachbarn behexten
Frau S. 517 ff. und deren Heilung. Aehnliche Fälle stehen in
seinem noch nicht deutsch erschienenem „Seher" der „Grossen Harmonie'*.

Der Sekr. d. Red.


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