Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 560
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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560 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 12. Heft. (Deoember 1891.)

in älteren Berichten über das italienische Hexenwesen vor.
Die Spuren dieser Sage lassen sich aber noch weiter hinauf
verfolgen, denn sie ist noch älter als alle Hexengeschichten
Italiens und aller Länder Europas.

Es ist für den Forscher auf mystischem Gebiete von
Wichtigkeit, den Aberglauben, welcher auf mythologischer
Grundlage beruht, als solchen anzuerkennen und ihm keine
andere Bedeutung beizumessen als diejenige, die er wirklich
besitzt. Zum Glück begegnen wir der erwähnten Sage
schon in den „Veden", in jener uralten Hymnensammlung,
in welcher die mythologischen Bilder des arischen, vorzeitlichen
Sagenkreises noch keine feste Gestaltung gewonnen
hatten; die Veden zeigen dem Forscher gleichsam die
Werkstätte, aus welcher die mythischen Wunderwerke
hervorgingen.

Das älteste Beispiel der Wiederbelebung einer Kuh
findet sich im „Bigveda", einer indischen Liedersammlung aus
dem 14. Jahrhundert vor Chr, Manche Lieder an die
Ribhu's preisen die Thaten dieser Elementargeister, welche
wie die Marufs (Geister des Sturmes), die Angird's und die
Pitri's (Väter, Geister der Ahnen) zugleich Seelen der Abgeschiedenen
sind. Die „schönhändigen" Ribhu's, welche
speciell in den Sonnenstrahlen und im Blitze zu walten
scheinen, singen wie die Marufs im Winde das brausende
Sturmlied. Dem Indra (dem Himmelsgott) haben sie den
Donnerkeil, das Blitzross und kostbare Panzer, den beiden
Acvinen (den Lichtbringern in der Dämmerung) ihren Wagen
geschmiedet, sie haben die eigenen Eltern (Himmel und
Erde?) wieder jung gemacht, und die geschlachtete Kuh,
die allgestaltige, alles zeitigende, neu belebt, indem sie
dieselbe aus der abgezogenen Haut wieder hervorgehen
Hessen. „Weil die Ribhu's ein Jahr lang die Kuh hüteten,
weil sie die Kuh alljährlich neugebildet und ihr jedes
Jahr Glanz verliehen, haben sie die Unsterblichkeit erlangt.
Nachdem sie zwölf Tage lang (vergl. die deutschen Zwölften
25. December bis 6. Januar, Zeit des Wintersolstitiums) im
Hause des nicht zu Verbergenden (des zeugenden Sonnengottes
Savitar) geschlummert, schufen sie herrliche Fluren,
führten die Ströme herbei, Hessen auf dem Lande die
Kräuter spriessen und in der Tiefe die Gewässer erstehen.
(„Rigveda" I, 161; III, 7; III, 1; I, 20; IV, 33; IV, 36.)

Die Kuh wird die allgestaltige, alles zeitigende, nectar-
milchende, die bunte, von welcher Kräfte ausgehen, genannt.

Nach Mannhardt („Götterwelt" Seite 50) soll, den
etymologischen Gesetzen gemäss, das Wort Ribhu vor
der Trennung der Inder von den anderen Ariern „Arbhu"


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