Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 561
(PDF, 156 MB)
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Krepelka: Noch einmal das Wunder des Fra Egidio. 561

gelautet haben. Dem entsprechen etymologisch die germanischen
Worte Alb, Alp, Elbe, Elfen.

Wie die Elben mit dem Sonnen- und Regengotte Fro,
so stehen die Zwerge mit Donar in Beziehung; sie
schmiedeten dem Donnerer sein Geräth. Ihr Aufenthalt
wurde in Bergen und Wäldern irdisch localisirt, aber ihr
ursprüngliches Gebiet als Gewitterschmiede ist der Wolkenhimmel
. Darum wurde auch das grünliche Leuchten der
Blitze als ein Schwingen der grünen Peitsche der Zwerge
aufgefasst: so oft ein Zwerg seine grüne Peitsche erhebt,
donnert es. Auch ist von einer Kuh der Zwerge die Rede,
welche schneeweiss ist und goldene Hörner hat* (Wolf,
„Beiträge zur deutschen Mythologie", S. 325, 330)»

Was bedeutet aber die Kuh? Ein Analogon zum
Blitzross des Himmelsgottes, eine Naturerscheinung, deren
Entstehen und Vergehen, wie der täglich sich erneuernde
Eber in Walhalla, als eine Wiederbelebung der Geschlachteten
gedeutet werden konnte. Adalbert Kuhn hielt die Kuh für
die Erde, Mannhardt für die regenspendende Wolke.*)

Da Himmel und Erde nach einer vedischen Vorstellung
zwei ausgebreitete Häute sind, so liegt die Auffassung eines
zeugenden Himmelsstieres und einer befruchteten Erdenkuh
nahe. Die Erdenkuh stirbt, wenn das Jahr zu Ende ist,
und wird dann von den himmlischen Lichtstrahlen (den
schönhändigen Ribhu's) wieder belebt. Die Haut mit den
Knochen ist das Bleibende, das lebendige Grün das Vergängliche
. Der Arier oder ludogermanen Ursitz war ein
Hochland mit langen und strengen Wintern. In Zusammenhang
mit der Auffassung der Erde als einer ausgebreiteten
Haut steht wohl die Bitte neuer Ansiedler, so viel Land
nehmen zu dürfen, als man durch eine Ochsenhaut umspannen
kann. Dann wird die Haut in Riemen zerschnitten
u. s. w. (Kuhn und Schwarz, „Norddeutsche Sagen,
Aberglauben" Nr. 72.)

Jedoch nur wegen ihrer Befruchtung durch den
Himmelsstier konnte die Erde eine Kuh genannt werden.
Viel eher durften die regenspendenden, auf der liimmels-
wiese weidenden Wolken mit Kühen verglichen werden, wie
es auch in der That geschah. Es erging der Wolkenkuh
nicht anders als manchen Gottheiten, die ursprünglich
Regen- und Gewittergottheiten, sodann aber Erdgottheiten
wurden, so z. B. Demeter, Saturnus u. s. w. Der Gewitter-

*) Sollte daiunter nicht der Mond in seinen verschiedenen Wandlungen
und Gestaltungen personiticirt sein? Die Mondhörner erinnern
doch lebhaft an die Hörner einer Kuh. — Der Sekr. d. Red.

Psychische Stadien. December 1891. 86


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