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568 Psychische Studien. XVI1T. Jahrg. 12. Heft. (December 1*91.)^
Und drittens haben wir eine Parallele für das posthypnotische
Schreiben bestimmter Worte oder Figuren in unseren
eigenen Experimenten über die directe telepathische Uebertragung
von Worten, Figuren, Karten u. s. w. von Seiten
des keine normalen Mittel der Mittheilung für den Empfänger
weder im hypnotischen noch im wachen Zustande benutzenden
Einwirkenden, (p. 334.)
„Die Parallele zwischen den telepathischen Botschaften
und den posthypnotischen Befehlen wird auf diese Weise
ziemlich vollständig sein, wenn wir die phantasmatischen
Gestalten des Mr. S. H. B.} des Baron Schrenck u. s. w. (auf
die schon so oft hingewiesen wurde,)*) als wirklich parallel
den phantasmatischen Gestalten des Professors Beaunis u. s. w.
betrachten, welche hypnotische Subjecte zu sehen veranlasst
werden. Ich gebe jedoch zu, dass ich diese zwei Classen
phantasmatischer Gestalten aus zwei Hauptgründen als nicht
wirklich einander parallel betrachte. Zuerst ist das
telepathische Phantasma (Mr. S. ff. 2?.) zuweilen mehr
als einer Person wahrnehmbar, während das hypnotisch
suggerirte Phantasma (soweit es bekannt ist) nur für diejenige
Person wahrnehmbar ist, auf welche die Suggestion
erfolgt. Und zweitens ist der Bewirkende, welcher das
telepathische Phantasma projicirt (Rev. C. Godfrey, Mr.
Cleave), zuweilen selbst sich mehr oder minder bewusst, bei
dem Empfänger anwesend zu sein; wohingegen der Hypnotiseur
, welcher den Befehl gegeben hat, dass ein Ebenbild
von ihm seinem Subject zu einem bestimmten Datum erscheinen
soll, selbstverständlich ganz unbeeinflusst bleibt
von seiner selbsteigenen hallucinatorischen Gestalt, die
seines Subjectes hypnotisches Selbst zur bestimmten Stunde
erzeugt.
„Ich denke schliesslich, dass bei telepathischen Fällen
eine Uebertragung von Seiten des Einwirkenden auf den
Empfänger stattfindet, welche sich tief in der Art, und nicht
bloss im Grade, von der Uebertragung einer Vorstellung
oder eines Antriebs unterscheidet, wobei der Einwirkende
normale Mittel der Suggestion durch Stimme oder Gebährde
anwendet.
„III. Wir kommen demnächst zu den von selbst auftretenden
(spontanen) Phantasmen, welche während des
Lebens stattfinden. Hier finden wir die nämlichen drei
weiten Classen von Botschaften, — nur mit dem Unterschiede,
dass die wirklichen Geistererscheinungen, welche bei unseren
*) Man sehe „Phantasma of theMlLivmg", Vol. I, pp. LXXXI»
100-110; Vol. II, p. 671-676. — „Journal", Vol. II, 307.
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