http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0575
Wittig: Mr. Myers' Verteidigung d. Erscheinungen Verstorbener. 569
telepathischen Experimenten soweit unglücklicherweise selten
sind, jetzt zur wichtigsten Classe werden. Ich brauche nicht
an die in den 'Phantasma of the Living* u. s. w. angeführten
Fälle zu erinnern, woselbst ein irgend einer plötzlichen
Krisis unterworfener Einwirkender auf irgend eine Art eine
Erscheinung von sich selbst, die von einem entfernten
Empfänger wahrgenommen wird, zu erzeugen scheint. Wichtig
sind in dieser Verknüpfung auch diejenigen Erscheinungen
des Doppelgängers, bei denen irgend ein Einwirkender
(Mrs. Stone, Mrs. Beaumont, u. s. w.) wiederholt in phantas-
matischer Gestalt von verschiedenen Empfängern zu Zeiten
gesehen wird, in denen jener Einwirkende keiner speciellen
Krisis unterliegt.
„Desgleichen haben wir unter unseren von lebenden
Einwirkenden (von selbst, nicht experimentell) erzeugten
telepathischen Eindrücken Fälle, die ich hier nicht zu re-
capituliren brauche, und zwar von die Empfänger durchdringenden
Traurigkeits-Emptindungen, oder vom Impulsen,
heimzukehren (Fall Skirving, u. s. w.), welche parallel sind
dem Antriebe des hypnotisirten Subjectes, sich seinem entfernten
Hypnotiseur zu nähern in dem Augenblicke, da dieser
Hypnotiseur es hierzu veranlassen will.
„Und drittens haben wir unter diesen telepathischen
Mitteilungen von Lebenden an Lebende bestimmte automatisch
geschriebene Sätze, welche Thatsachen mittheilen,
die nur die entfernte Person kennt, aber bewusst zu übertragen
keineswegs bemüht ist. Ein typischer Fall dieser
Art (der Mrs. Kirbtfs) [p. 335] steht im „Journal of the
Society for Psychical Research", Vol. III, p. 298; es giebt
auch noch andere, welche in einer künftigen Abhandlung
citirt werden müssen.
„IV. Zu den Phantasmen übergehend, welche sich um
den Moment des Todes gruppiren, finden wir unsere drei
Hauptklassen von Fällen wiederkehrend. Unsere Leser sind
bekannt mit den gesehenen Fällen, bei denen eine
wirkliche Erscheinung des sterbenden Menschen von einer
oder mehreren Personen erblickt wird; desgleichen auch mit
den gemüthserregenden und bewegenden Fällen,
bei denen der wenn auch kraftvolle Eindruck nicht bestimmt
sinnlich ist an Charakter. Auch s;nd verschiedene Fälle
veröffentlicht worden, bei denen die Botschaft in bestimmten
Worten bestanden hat, die nicht immer als eine Gehörs-
Hallucination äusserlich wahrnehmbar aufgetreten, sondern
zuweilen automatisch von dem Empfanger selbst gesprochen,
oder automatisch vom Empfänger geschrieben worden
sind, wie in dem von Dr. LUbault (s. „Phantasma of the
\
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0575