Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 587
(PDF, 156 MB)
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Kurze Notizen.

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Willenssphären vermitteln." — Diese letztere Ansicht hat
schon der amerikanische Naturforscher und Geolog Andrew
Brown in seinem noch lange nicht genug gewürdigten Werke:
— „Philosophy of Physics" (New York, Redfteld, 1854) —
mit den Worten angedeutet: — „Da es augenscheinlich ist,
„dass eine innige Verknüpfung zwischen Geist und Materie
„herrscht, so ist diese sinnlich unwahrnehmbare (Aether-)
„Substanz eben das Medium, durch welches diese innige
„Verbindung bewirkt wird; und sobald wir mit mit diesen
„unwahrnehmbaren Substanzen werden besser bekannt
„werden, werden wir sehen, wie ihre Thätigkeiten den
„schätzbarsten Lebenszwecken angeeignet sind; und vielleicht
„können Mesmeristen und Spiritualisten finden, in wie
„weit dieses Medium bei ihren Erscheinungen wirksam
„ist."... (s, Vorwort des Uebersetzers zu Davis* „Die
Principien der Natur u. s. w." 1. Bd. (Leipzig, 0, Mutze,
1869, S. LVII, vgl. Davis „Der Arzt" [daselbst 18731 Vor-
wort S. LXXXVI). — Es springt Jedermann in die Augen,
dass Hamerling, der die „gelegentlich spukenden Seelen"
ableugnete, seinem gesunden Menschenverstände auch die
„Kobolde" nicht gestatten durfte. Beide sind indess Tbat-
sachen der Erfahrung und als solche gleichmässig zu behandeln
und zu acceptiren oder zu verwerfen, und zwar nach dem
eigenen philosophischen Grundsatze Hamerling^: —- „Keiner
soll darum, weil er ein im Ganzen gutes Princip für sich
hat, behaupten dürfen, was ihm beliebt, sondern er soll
auch verpflichtet sein, seine Behauptungen gründlich zu
beweisen", was Hamerling im Falle der „spukenden Seelen"
aber selbst nicht gethan hat. Er stützt sich nur auf oein
Selbstgefühl, und mit dem schafft man bekanntlich anderer
Leute Gefühle und Erfahrungen, welche ebenfalls als That-
sachen gelten, nicht aus der Welt. (Cfr. Kurze Notiz sub c).

6) Der böse Geist eines Giftes. — Welchen Anschauungen
frühere Theologen über allerhand böse Geister
huldigten, lehrt folgender Fall. Am 26. September 1591
erlag der Superintendent Magister Johann Claudius in Borna
bei Leipzig einer Vergiftung. Als er aus der Kirche nach
seiner Wohnung ging, lief ihm ein Hase entgegen, den er
fing und zum Braten in die Küche ablieferte. Kaum hatte
er davon gegessen, als er tödtlich erkrankte und starb,
gleich als habe er Gift bekommen. In seiner Lebensbeschreibung
heisst es, dass dieser Hase wahrscheinlich von
einem bösen Geiste besessen gewesen sei. („Leipz. Tagebl."
v. 23. Juli 189J.) — Und was halten unsere Theologen
heute vom Glauben an Besessenheit durch einen bösen
Geist, wenn ein solcher Fall sie nicht persönlich betrifft?


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