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18 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1892.)
auswanderte. Es ist merkwürdig, dass er in Schweden nicht
unter diesem Namen bekannt gewesen ist, sondern dass er
ihn erst später in Amerika annahm, was die Schwierigkeit
und Erfolglosigkeit der ersten Nachforschungen in Schweden
erklärt. Später erwies es sich als wahr, dass er wirklich in
New-Stockholm starb mit Hinterlassung einer Frau nebst
drei Kindern, und dass sein letzter Wunsch gewesen war,
dass man seinen Verwandten und Freunden in Schweden
Mittheilung von seinem Tode mache, was durch seine Frau
nicht ausgeführt worden war; es erwies sich auch als wahr,
dass er im Monat März 1890 starb, nur weder am 3., noch
am 13., wie in der medianimischen Communikation gesagt
worden war, sondern am 31. März, wie Axel Sienberg es
bezeugt. Das ist der Hauptpunkt und eine That-
sache von grosser Wichtigkeit; denn drei Tage
später (am 3. April) erschien sein Name unter der
Feder der Mrs. JE. zu Gotüenburg, was jede
Möglichkeit ausschliesst, dass an diesem Datum
irgendwelche Nachricht vom Tode Strömberg's
zu New Stockholm hätte nach Gothenburg gelangen
können, da obendrein New-Stockholm sich als
eine kleine schwedische Colonie erwies, welche inmitten neuer
Ansiedelungen im Innersten Nord-Amerikas nicht einmal
über tägliche Communikationsmittel der Post verfügte. Der
Telegraph steht hier offenbar ausser Frage.
Es erübrigt noch, einige Worte über die Photographie
zu sagen, von welcher Abzüge durch Herrn Fidler nach
Amerika geschickt wurden an den Consul Öhlen, und nach
Ström an Pfarrer Wagenius, und an den Schwiegervater
Strömberg's — Erich Johansson. Dieser Letztere fand keine
Aehnlichkeit, aber in seinem Briefe an Herrn Fidler vom
31- Oktober 1890 constatirt er ebenfalls die Thatsache vom
Tode Sven StrÖmberg's am 31. März 1890; was ÖhUn betrifft, so
fand er eine Aehnlichkeit in gewissen Zügen, besonders aber
mit dem noch lebenden Bruder Strömberg's. Ein Abzug der
von Strömberg aufgenommenen Photographie, als er noch in
Schweden war, wurde Herrn Fidler eingeschickt, und auch
ich erhielt eine solche; aber bei Vergleichung mit der von
uns in Gothenburg erhaltenen vermag ich keine Aehnlichkeit
zu entdecken. Es wird daher vernunftgemäss zu
schliessen sein, dass die Episode mit der Photographie
wahrscheinlich in keiner directen Beziehung steht mit der
nach dem Tode erfolgenden fernwirkenden (posthumen telepathischen
) Manifestation durch automatische Schrift, und
dass die Antwort: — „Dieses Porträt! O, das ist Strömbergl"
— eine jener aus der Luft gegriffenen Behauptungen ist,
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