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24 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1892.)
sie stand nicht in Correspondenz mit ihm; sie hatte die
Familie ßuvanefs etwa nur zwei oder drei Mal im Ganzen
gesehen. Ein Jahr nach ihrer Abreise verliess er Neufchatel
und verblieb bis zu seinem Tode im Canton Zürich." (p. 344.)
Dem fügt Herr Aksakow in einem Briefe an Mr.
F. W. H. Myers (unter'm 9. Mai 1889) Folgendes bei: —
„Ich habe die Beantwortung Ihres Schreibens vom
1. April er. verzögert, weil ich nach seinem Empfange an
Hauptmann Koigorodow und an Mademoiselle Emma Stramm
wegen weiterer Details schrieb, die mir zur Veivollständigung
unserer kritischen Beurtheilung des JDuvanel-F&lh nöthig
schienen. Ich habe so eben deren Briefe erhalten, welche
vom 16. und 18. April er. datirt sind.
„Ich will nun Ihre Fragen zu beantworten versuchen.
„1) Dieser Fall wurde in den 'Psychischen Studien' vom
Februar 1889 veröffentlicht, aber er war von mir bereits
im Februar 1888 geschrieben worden, was meinen dortigen
Ausspruch erklärt, dass ich ihn erst jüngst erhielt.
„2) In meinem Memoranda-Buche finde ich eine vom
7. (19.) Januar datirte Notiz über Herrn Kaigorodorv's Besuch
und seine Mittheilung über den Tod DuvaneVs.
„3) Herr Kaigorodorv ist ein militärischer Ingenieur, der
gegenwärtig zu Grodno, dem Sitze einer Provinzial-Regierung
in West-Russland lebt. Im Herbst des Jahres 1886 bemühte
sich Herr Kaigorodorv, Mademoiselle Emma zu hypnotisiren,
aber bald begann sie auf mediumistische Art zu sprechen
und zu schreiben. (Herr Kaigorodorv war nicht ganz ein
Neuling im Spiritualismus, da er etwa zehn Jahre früher
schon bei einer sehr elementaren Reihe von Seancen zugegen
gewesen war.) Automatisches Schreiben schien jedoch das
Medium zu ermüden, und für gewöhnlich wurde die Methode
des im Trance-Sprechens vorgezogen. Das Medium sah und
beschrieb die [verstorbenen] Personen, in deren Namen sie
sprach. Herr Kaigorodorv stellte Fragen auf Russisch, und
das Medium antwortete auf Deutsch oder Französisch. Herr
Kaigorodorv, welcher Wittwer war, wünschte sich natürlich
eine persönliche und absolut zwingende Botschaft von seiner
Gattin. Sie (der Einfluss sprach durch Emma Stramm als
Madame Kaigorodorv) versetzte, dass sie eine solche Botschaft
nur geben könnte durch Beeinflussung des Mediums während
seines gewöhnlichen Schlafes; und sie führte ihre Absicht
aus, indem sie das Medium in einem Traum eine Reihe
von vier tableaux, [Gemälden] sehen Hess, dieMdlle. Emma
dem Herrn Kaigorodorv beschrieb, und worin er die vollkommene
Darstellung einer Episode in seinem ehelichen
Leben erkannte. Diese Traum-Mittheilungen bilden einen
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