Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 42
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1892.)

berichtet er, dass sie Mitglieder einer mohammedanischen
Brüderschaft im Maghrib oder nordwestlichen Afrika,
hauptsächlich in Algerien und Marokko weit verbreitet und
besonders in der algerischen Stadt Konstantine einheimisch
seien. ,Jn Europa traten die Issäua zum ersten Male
während der Pariser Weltausstellung im Jahre 1867 auf
und erregten damals ungemeines Aufsehen, doch wurden
ihre Leistungen meistens als puier Schwindel und Taschenspielerei
hingestellt. Im Jahre 1869 erschienen sie wieder
und führten allabendlich um 9 Uhr im marokkanischen
Kaffeehause der Rue du Caire ihre Schaustücke vor.
Durch Tanz und Gesang wissen sich die Adepten des
Ordens in eine schwer zu beschreibende Ekstase zu versetzen
, in welcher ihr Leib gegen äussere, mitunter schwere
Verwundungen unempfindlich oder wie gefeit erscheint, Sie
bohren sich spitze Eisen, scharfe Messer in Kopf, Augen,
Hals und Brust, ohne Schaden zu nehmen. Als in Paris
der Scheich eine Schachtel öffnete und eine Schlange
herausnahm, gebährdete sich der Issäua wie ein wildes
Thier, brüllte rohe, grässlich grellende Töne hervor, wie
ein Verrückter stierte er die Schlange an, packte sie, schlug
und misshandelte sie so lange, bis sie in die grösste Wuth
gerieth, bis ihre Aeuglein vor Zorn blitzten und ihr Zünglein
nach ihm hervorschnellte. Dann liess er sich von ihr
an den nackten Körperstellen des Gesichts, des Halses und
der Brust beissen, schliesslich zerfleischte er sie mit seinen
Zähnen, biss ihr den Kopf ab und ass sie unter beständigem
Ausstossen von unartikulirten Lauten zur Hälfte auf. —
Heutzutage wagt es wohl Niemand mehr, diese Leistungen
als Schwindel zu bezeichnen, denn bedeutende Reisende
haben deren Thatsächlichkeit bezeugt. Wie dieselben zu
erklären seien, bleibt aber immer noch, trotz aller vorgebrachten
Meinungen, ein dunkles Räthsel." — Wir würden
Herrn von Hellwald sehr verbunden gewesen sein, wenn er die
Namen seiner Gewährsmänner genannt hätte, weil Gegner
oder Ungläubige auf eine so allgemeine Berufung hin nicht
gern etwas als Thatsache acceptiren. Aber wir haben zum
Glück die Aussagen des Herrn Grafen von Schack über
ähnliches Selbsterlebtes. Wir werden über mohamedanische
Fakire und ihre Wunder demnächst noch Weiteres beibringen
.__

Kurze Notizen.

a) Herr Dr. Hans Barth, der unseren Lesern bereits
bekannte römische Correspondent des „Berliner Tageblatts",
äussert sich in der Nr. 532 v. 20, October er. über den


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