Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 67
(PDF, 168 MB)
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Lombroso: Spiritismus und Psychiatrie. 67

Sklave der Thatsachen zu sein." (Dei fatti mi vanto
di essere schiavo.) —*)

Keine einzige der oben angeführten Thatsachen, die
man ohne Weiteres zugeben muss, (denn warum Thatsachen
leugnen, die man mit eigenen Augen gesehen hat ?) — keine
einzige dieser Thatsachen ist übrigens derart beschaffen,
dass man zu ihrer Erklärung eine andere, als die von den
Neuropathologen zugestandene Welt voraussetzen müsste.
Von vornherein bemerke ich, dass die Eusapia neuropathisch
(nervenleidend) ist, dass sie in ihrer Kindheit am linken
Scheitelbein eine Verletzung erhielt, tief genug, um einen
Finger hineinzulegen, und dass sie in Folge dessen fortwährend
epileptischen, kataleptischen und hysterischen
Anfällen ausgesetzt ist, in die sie namentlich während der
medianischen Phänomene verfällt. Ebenso neuropathisch
veranlagt waren bekanntlich auch die anderen wirklich
grossen Medien, wie Home u. s. w. Ich kann nun durchaus
nicht unbegreiflich finden, dass, wie bei den Hysterikern
und Hypnotikern, die Erregung einiger Oentren (verstärkt
durch die Paralyse aller anderen) eine Versetzung und
Uebertragung der psychischen Kräfte hervorrufe, wie
andererseits eine Verwandelung in leuchtende oder
bewegende Kraft; und damit kann man auch verstehen,
wie ein Medium mit seiner einfachen corticalen und cerebralen
Kraft z. B. im Stande sei, einen Tisch zu heben, zu klopfen,
einen zu berühren, zu streicheln u. s. w., Phänomene, die
bekanntlich die allgemeinsten und häufigsten sind. Tritt
im Hypnotismus die Versetzung (trasposizione) der
Sinne ein .(ein von mir genau und sicher beobachtetes
Factum), so erwirbt in dem kurzen Augenblicke, in dem
alle anderen Sinne paralysirt sind, das corticale Centrum
des Gesichts eine derartige Energie, dass es das Auge
völlig zu ersetzen vermag. Sieht also der suggestionirte
Hypnotiker einen gewissen Gegenstand, oder sieht er, in
Folge unserer bezüglichen Suggestion, einen anderen
Gegenstand nicht, obschon er denselben dicht vor Augen
hat, so geschieht dies darum, weil das corticale Gesichts-
Centrum auch hier die Stelle des Auges vertritt, weil eben
jenes sieht, oder bewirkt, dass das Auge nicht sieht, was
es doch sehen müsste. Die aus innerer Erregung entstehenden
Bilder, wie die suggerirten Hallucinationen
(z. B. das suggerirte Erblicken einer nicht vorhandenen
Fliege auf einem Blatte) gestalten sich bei gewissen

*) Vergl. „Psych. Stud." October-Heft 1891 S. 450 ff. —

Der Sekr. d. Red.

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