Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 81
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0089
Reichel: Etwas über Somnambulismus.

81

durch die sich jeder Geist manifestiren kann, der sich
angezogen fühlt, haben Somnambule nur einen controllirenden
Führer und hört man durch letzteren fast nur Behandlungen
von Krankheiten oder das Wort Gottes. Es drängen sich
bei unausgebildeten Somnambulen und Medien meistens eine
ganze Reihe von geistigen Wesen heran, die alle sich gern
dem Menschen bemerkbar machen möchten. Natürlich
muss aber ein Magnetiseur, der eine Somnambule zu seinen
medicinischen Zwecken benutzen will, einen geistigen Arzt
anziehen, d. h. einen, der schon auf Erden Arzt war* Ein
solcher weiss freilich dadurch, wie schon bemerkt, dass er
für die Erde stirbt, noch nicht mehr, als er vor dem leib-
liehen Tode wusste, aber er entwickelt sich darnach genau
so weiter wie auf Erden, da ihn vorläufig immer noch am
meisten eben derjenige Gegenstand anzieht, mit dem er
sich auf Erden beschäftigt hat; nur steht ihm dazu nachher
eine andere Anschauungsweise und eine v^el höhere Er-
kenntniss zu Gebote. Dagegen kann man ein geistiges
Wesen, das auf Erden etwa General war, nicht nach
ärztlichen oder philosophischen Dingen fragen, falls er sich
damit eben nicht beschäftigt hat.

"Wie schon bemerkt, ist es anzurathen, den Geist der
Somnambule, so lange sie sich im somnambulen Schlaf
befindet, fortzusenden, (was er übrigens bald mit Entzücken
von selbst thut), dam.il ein anderes geistiges Wesen in
Ruhe von ihrem Körper Besitz ergreifen kann; aber dieser
Körper darf höchstens zehn Minuten überhaupt ohne Geist
sein, da sonst der Körper, dessen Organe durch den Geist
im Gleichgewicht gehalten werden, solches verliert, sich
zusammenzieht und in Folge dessen Sehlagfluss eintreten
kttnn. (Auf eine etwaige Entgegnung, dass dia Fakire
oft Monate lang ihren Körper, indem sie sich zeitweilig
lebendig begraben lassen, ohne Geist liegsn lassen,
erwiedere ich, dass dem nicht so ist, wenn e? mck so
scheint; solcher Körper wird von niederen geistigen Wesen,
die, wie man ja bei physikalischen Medien beobachten
kann, gleichsam Diener des Mediums zu sein scheinen,
behütet und mit Kraft begabt). Es giebt nichts Ueber-
natürliches und Uebersinnliches, und tdn Körper ohne Geist
verfällt den Naturgesetzen.

Natürlich ist dies alles nicht so leicht zu bewirken,
als es wohl den Anschein hat. Die Hauptsache aber,
welche dazu erforderlich ist, wenn sonst alle Bedingungen,
wie Electromagnetismus, Magnetismus (Heilenbach wurde
einmal geschrieben .,Werdensstoffe", s. „Vorurtheile der
Menschheit" II, pag. 271 — ein guter Ausdruck!) und Moralität

Psychische Studien« Februar 1892. 6


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0089