Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 85
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Die mohamedanischen Fakire und ihre 'Wunder'. 85

Schneide und richtete sich senkrecht auf. Alsdann ent-
blösste er seinen Leib von den Kleidern und legte sich
quer über die Schneide des Schwertes, so d&as der Oberkörper
nach vorn, der untere Theil des Körpers mit den
Füssen nach hinten überhing, ohne dass jedoch die letzteren
den Boden berührten, und dabei drückte ihn der Scheich
mit seiner eigenen ganzen Körperlast noch kräftig gegen
die Schneide. Das Schwert grub sich förmlich in den
Bauch hinein, und doch war nach der Procedur keine Spur
von Verwundung zu sehen. Einen handlangen, kleinfingerdicken
, runden, spitzen Dolch mit ganz gewöhnlichem
hölzernem kugelartigen Griff erfasste der Äissaui am Griff
und stiess ihn vom Innern des Mundes aus durch die
Wange, so dass die Spitze einen Zoll lang daraus hervorragte
; mit den stählernen Nadeln von der Dicke und Länge
der gebräuchlichen Stricknadeln durchstach er sich die
Ohrläppchen und die Haut an der Gurgel. Niemals floss
ein Tropfen Blut, und als ich ihn später, d. h. gleich nach
seinem Auftreten, gegen ein besonderes Trinkgeld genau
untersuchte und betastete, konnte ich nicht die geringste
Wunde oder die winzigste Narbe erspähen.u — Wir übergehen
das Zerreissen mit den Zähnen, Abbeissen des Kopfes
und Auffressen der einen Hälfte einer Schlange, worauf der
Fakir wieder tanzte und sich, wieder zu sich gekommen,
ruhig auf seinen Platz setzte, um einem anderen Derwisch
Platz zu machen, der wie er, vom Taumel ergriffen,
Schlangen und Skorpione verzehrte, nachdem er sie vorher
zur Wuth gereizt hatte, während der zuletzt auftretende
Scheich nichts von Verzückung merken, sich von einem
Skorpion mit dessen Stachel in Lippe, Nase und Zunge
stechen Hess, um ihn darauf zu verzehren. Mit dem Dolche
brachte er sich verschiedene scheinbare Verletzungen bei
und führte densolben sogar schliesslich in die Augenhöhle,
aber ohne die geringste Spur von Aufregung oder Schmerz.
Sinnestäuschung und Betrug waren dabei völlig ausgeschlossen
. Verfasser des Artikels giebt eine kurze
Geschichte der verschiedenen afrikanischen Orden, besonders
des Marabut-, des Äissawtjja-, des Rufai- und des Snussi-
Ordens. Er stützt sich dabei auf die Arbeiten deutscher,
englischer und französischer Reisenden, eines deutschen
Schweiger-Lerchenfeld, von Maltzan, Graf von Schuck, Friedrich
von Hellwald, W. Preyer, Eduard Glaser, der Engländer
Browne, Lane, Richardson, des Italieners de Amicis, der
Erauzosen Narcisse Cotte, Benjamin Constant, Henry Duveyrier,
Louis Rinn und Nap. Ney. Wir finden in einem Ordensstatut
die (dem des Jesuitismus ähnliche) Vorschrift: — „Du


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