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Kurze Notizen.
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der höflichen Bitte zu wenden, mir auf folgende Fragen
gefälligst antworten zu wollen: —
1) Ob es äussere wahrnehmbare Merkmale giebt, woran
eine Person für ein Medium erkannt werden könnte, und
welche sind diese Merkmale?
2) Ob man sich selbst, und auf welche Weise, zu einem
Medium ausbilden kann?
3) Ob die Vermittelung eines Mediums unbedingt erforderlich
ist, um in die Verbindung mit den Geistern
treten zu können?
4) Wie sollen die ersten Versuche in dieser Richtung
angestellt werden?
„Auch ersuche ich Sie um gefällige Angabe der Werke,
in denen wir eventuell ausführliche Auskunft in dieser
Richtung finden könnten.
„Ihrer geschätzten Antwort entgegenschauend und für
dieselbe im Voraus dankend, zeichne ich mich hochachtungsvoll
und ergebenst Dr. Bf. Z.
Antwort der Redaction! — Nicht Jedermann ist fähig, ein
Medium zu werden; wenn aber irgend eine Disposition dazu
in einer Person verborgen liegt, so wird dieselbe von selbst
hervorgelockt werden durch Bildung eines Oirkels vertrauter
und gleich ernst gestimmter Personen, die Erscheinungen
des Mediumismus nicht bloss zum Zeitvertreib, sondern zu
exacter Erforschung zu erwecken. Wie man aber dergleichen
Cirkei bildet, und wie man experimentiren muss, um
psychische Erscheinungen zu erhalten, darüber haben wir
seiner Zeit Anweisungen gebracht auf den Umschlägen des
Februar- und März-Heftes 1874 der „Psych. Studien"; desgleichen
im Texte des September-Heftes 1877 S. 421 ff.,
auf die wir Mangels an Raum zurückverweisen müssen, und
welche auf alle vier gestellten Fragen ausreichende Antwort
ertheilen. (Bei der Verlagshandlung von Oswald Mutze in
Leipzig zu beziehen.)
g) Von einem anderen Correspondenten aus Bruck an
der Mur in Steiermark, 24. Januar 1892, geht uns folgendes
Schreiben zu: — „Sehr geehrter Herr Redaeteur! — Ich
wende mich heute mit der Bitte an Sie, hochverehrter
Herr, mir zwei Fragen gütigst beantworten zu wollen. Ich
gehöre zu jenen Menschen, die, unbefriedigt durch die
Lehren des ISeumaterialismus, der leider unsere Hochschulen
ausschliesslich beherrscht, nach vielem Nachdenken und
Studium philosophischer Bücher zur Erkenntniss gelangt
sind, dass nur jene Weltanschauung die richtige sein kann,
deren Grundlage der Spiritualismus bildet, und welche die
Fortdauer unserer Individualität auch nach dem Tode lehrt.
Obgleich es für mich keinerlei weiterer Ueberzeugungsmittel
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