Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 107
(PDF, 168 MB)
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Wittig: Mrs. Annie Besant.

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geschieden, Briefe in derselben Handschrift und in derselben
geheimnissvollen Weise erhalten, wie sie. (Sensation.) Sie
sind überrascht; ich war es auch, als ich in nächtlicher
Stunde, bei verschlossenen Thtiren allein in meinem Zimmer
sitzend, plötzlich den ersten Brief von unsichtbarer Hand
auf meinen Schooss gelegt fand. Ich bitte Sie nicht, mir
zu glauben; ich sage Ihnen aber, es verhält sich so. So
lange, als Madame Blavatsky lebte, hatte ich nur durch sie
Beweise von dem Dasein ihrer Lehrer und von abnormalen
Kräften. Es ist jetzt anders. Nur wenn uns selbst die
Empfindung und alle Sinne täuschen können, nur wenn man
zugleich wahnwitzig und bei gesunden Sinnen sein kann,
nur dann wäre ich nicht sicher, dass meine Aussage ebenso
wahr ist, wie dass ich weiss, dass Sie hier sind. Ich lehne
es ab, zu verleugnen und zu verheimlichen, was mir zum
Bewusstsein gekommen, und meine Vernunft nicht galten
zu lassen. Wer will sagen, dass es nichts im Weltall giebt,
was ihm nicht bekannt wäre?'* —

Mrs. Besant erklärte dann, dass sie fühle, ihr Platz sei
nicht länger auf der Tribüne der „Halle der Wissenschaft."
— Sie sprach mit Rührung und rührte. Und als sie zum
Schlüsse sagte: — „Und jetzt sage ich Ihnen und dieser
Halle für den Rest dieses Lebens Lebewohl!" — da blieb
zuerst, als sie sich zum Gehen wandte, Alles stumm; dann
aber erdröhnte ein stürmischer Applaus, und Alles drängte
sich herbei, um der abtrünnigen Hohenpriesterin noch
einmal die Hand zu drücken.

Mrs. Besant ist jetzt also „Theosophistin". Die Freidenker
hoffen aber auf ihre Rückkehr, denn sie glauben, dass eine
so scharfsichtige und kluge Frau doch auch das Räthsei
der geheimnissvollen Briefe lösen und damit von ihrem
jetzigen Glauben geheilt werden wird. — (Beiblatt zum
„Berliner Tageblatt* Mr. 36 v. 7. September 1891.)

Nachschrift des Sekretärs der Redaction.

Dahingegen enthält „Das Magazin für Litteratur" in
Berlin Nr. 40 v. 3. October 1891 einen Artikel des sonst
rühmlich bekannten Schriftstellers Karl Blind in London,
unter dem Titel: — „Der theosophische Wahnsinn in
England" —, worin von Mrs. Besanfs Bekehrung zum
Theosophismus abfällig gesprochen wird. Prof. Huxley sei
jüngst dem theologisch ganz mittelalterlich vernagelten, an
die albernsten Wunder glaubenden Gladstone mit gebührender
Schärfe zu Leibe gegangen. Frau Blavatsky wird einfach
als eine russische Schwindlerin, und die Leistungen der
geistesbeschwörerischen Dreieinigkeit Olcott-Blavaisky-Sinnett
werden als „Nacht des jämmerlichsten Aberglaubens und


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