Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 111
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0119
Wittig: Der Leipziger Geisterbesehwörer Scbrepfer. Hl

war, so braucht man über ähnliche Vorgänge in dem
vorausgehenden Säculum, in welchem noch Hexen verbrannt
wurden, nicht zu staunen." — Gottschall stellt den 1730
geborenen Schrepfer (oder Schröpfer) nicht in eine Linie
mit den Magiern jener Zeit, dem Italiener Cagliostro*) und
dem Franzosen St Germain**), die sich einen Weltruf dadurch
erwarben, dass sie durch alle europäischen Salons abenteuerten
, während Schrepfer als Kellner und späterer
Kaffeewirth in Leipzig in nur bürgerlichen Verhältnissen
lebte und auf sein Heimathland beschränkt blieb. Er soll
schon als Kellner in dem Gasthofe, in welchem die Freimaurer
ihre Versammlungen hielten, als Mitglied unter die
dienenden Brüder des Ordens aufgenommen worden sein.
Später soll er als preussischer Husar mehrere Jahre gedient
und durch Verehlichung mit einem nicht unvermögenden
Mädchen ein vielbesuchtes Kaffeehaus in der Klostergasse
in Leipzig gegründet haben. Hier habe er zuerst angedeutet,
Kenntnisse und Geheimnisse über das Maurerthum hinaus
zu besitzen, welches er einer scharfen Kritik unterwarf und
der Spiegelfechterei zieh; in das eigentliche Greheimniss der
Maurerei, welches Gewalt über die Geister gebe, seien nur
wenige eingedrungen***). Ein Schauspieler Brückner in Berlin
der, obschon mit Lessing befreundet, mit Eifer nach dieser
geheimen Weisheit strebte, berichtete seinem Freunde,,
dem Kaufmann Johann Somuel Benedikt Schlegel in Leipzig,
„dass es noch sieben Personen in Preussen gebe, die von
den Tempelherren herstammten und sich einmal des Jahres
in einer alten Kapelle in Güstrow versammelten, um dort
'wahre Arbeiten' zu verrichten. Einen dieser Männer werde
er demnächst selbst kennen lernen; er lebe ganz nahe bei
Berlin in der Stille und gehe mit einem blauen Mantel,
mit verschnittenen Haaren und einem Stutzbärtchen." —
Schlegel stand mit Schrepfer im nächsten Verkehr und hat
auch ein Tagebuch über seine Erlebnisse dabei herausgegeben
. Gottschall nennt uns leider seine Quelle nicht
genau. Schlegel war anfangs als Mitglied der Loge
„Minerva", welche Schrepfer mit Schmähungen überhäufte,
dessen Gegner, wurde aber bald nach einer Probe von
Schrepfer^ Kunst, der Schlegel beiwohnte, dessen überzeugter
Anhänger. Diese Probe wird als mit einer Punschbowle

*) Vergl. „Psych. Stud." 1875 S. 471; 1882 S. 530; 1878 S. 428;
1883 Jan.- bis Aprifhtft; 1887 Juhheft 8. 325 ff. —

**) Vergl. „Psjcb. Stud." 1882 S. 90; 18S4 S. 540; 1887 S. 326 ff.
***) Man vergi. hierzu den Artikel des Herrn H. Handrich aus
Brooklyn: — „Giebt es einen ewigen Osten ?" — im vorliegenden Hefte
II. Abth. S 116. - D. Referent.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0119