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118 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 8. Heft (März 1892.)
Dasein des Weltenraeisters, des Unnennbaren, Vielbenamten
Baumeisters des Weltalls hinweist.*)
Die von den Gelehrten der Neuzeit veranstalteten
Forschungen in Egypten, Abyssinien, Syrien und Ohaldäa,
die Entzifferungen der Hieroglyphen und Keilschriften
bestätigen den historischen Inhalt der Bibel, ebenso wie
die Forschungen auf dem Gebiete experimenteller Psychologie,
transscendentaler Phänomene und der psychischen Kräfte,
wiederum die Wahrheit des mystischen Inhaltes, die
Wunder und Mirakel bestätigen, die sich auf die medianimen
Kräfte eines Moses, der Propheten und Wunderthäter,
Christi selbst und seiner Auserwählten begründen lassen.
— Damit ist aber auch gleichzeitig die Existenz des geistigen
Menschen und die Nothwendigkeit seines vom Körper unabhängigen
Fortbestehens nach dem Tode, d. h. nach Abstreifung
der irdischen Hülle, erwiesen.
Mehr als dieses bin ich auf Grund jahrelanger
Beobachtungen und Forschungen auf dem Gebiete psychischer
Manifestationen, d. h. Kundgebungen, immaterieller Wesen
zu der Ansicht gelangt, dass die Fortdauer nach dem
Tode in einer sich bewussten, individuell ausgeprägten
Existenz besteht, die sich unter günstigen Verhältnissen und
gewissen Bedingungen und auf Grund medianimer Befähigung
sich in unserer irdischen Sphäre zu manifestiren
vermag. Medianime Befähigung kann nicht erworben, wohl
aber entwickelt werden und beruht auf der Emanation
odischer Kraft, die je nach ihrer Eigenschaft die verschiedenen
Phasen der diversen Phänomene bedingt, denen
wir im Alten und Neuen Testamente begegnen, und die in
unserer gegenwärtigen Zeit zum Gegenstand eingehender
Untersuchungen von Seiten namhafter Männer der Wissenschaft
gemacht werden.
Die Phänomene, die sich in Gestalt von Lichtflammen
zeigen, die von mir und Tausenden von rationellen
Beobachtern in Privatcirkeln wahrgenommen wurden, weisen
auf die in den Büchern Mösts erwähnten Lichterscheinungen
und ebenso auf das als Stern von Bethlehem bezeichnete
Lichtphänomen hin. Das von unsichtbaren Intelligenzen
hervorgebrachte Schreiben auf Schiefertafeln ist analog mit
der Aufzeichnung der zehn Gebote auf dem Berge Sinai.
Den lauten, von immateriellen Wesen herrührenden Gesprächen
und Kundgebungen, dem Umherschweben un-
*) Man sehe hierüber die Schrift: — „Was sind die Freimaurer
und was wollen sie?" (Dessau, Hermann Ostertvitz, 1892.) 5. Auflage,
M. 1,50. Pie Red. .
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