Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 122
(PDF, 168 MB)
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122 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1892.)

dem Körper getretene psychische Vitalität der übrigen
Anwesenden, so ist nach meinem Dafürhalten immerhin die
Richtigkeit der dualistischen Lehre erwiesen.

Wie kann der Monismus gegenüber den, durch
sichtbare oder immaterielle Wesen hervorgerufenen,
Intelligenz und Willen kundgebenden Offenbarungen und
Manifestationen noch länger bestehen? — Die Lehre, dass
Dasein und Wesen allein aus der Evolution der Materie,
des Protoplasmas, der Atom- und Molekularbewegung und
der daraus entwickelten Kraftentwickelung hervorgeht, die
Lehre von Kraft und Stoff, derzufolge das geistige und
intellectuelle Wesen einzig und allein der Thätigkeit des
Gehirns entspringt und mit der Aufhebung derselben der
Vernichtung anheimfällt, findet eine positive Widerlegung,
eine absolute Niederlage angesichts der unleugbaren, von
Millionen beobachteten psychischen Manifestationen und
Phänomene! Angesichts der Beweise, dass nur das Denken
auf die Mitthätigkeit des Gehirns zurückgeführt werden
kann, nicht aber der Gedanke selbst, der rein geistiger,
von der Materie unabhängiger Natur ist. Er ist der
„Eindruck", den das Gehirn empfangt und sich erst dann
in einer mechanischen Thätigkeit, dem „Denken", äussert.
Der Gedanke ist eine geistige Emanation, ein sprachloser
Eindruck, der das in eine Sprache gefasste „Denken" und
alsdann das „Aussprechen" der empfangenen Gedanken in
einer gewissen Sprache zur Folge hat. Der Gedanke ist
der Erzeuger, das Gehirn das empfangende Medium, das
Denken ist der Entwickelungsprozess und die Sprache selbst
die Frucht desselben. Dieses, das geistige, in unserem
Körper lebende Dual kann sich nur vermöge des aus Materie
gebildeten Körpers, der ihm zum Werkzeuge dient, offenbaren
. Nach dem Tode, d. h. nach dem Abstreifen der
irdischen Hülle, gehört das geistige Ego der immateriellen
Welt an und kann sich nur unter gewissen Bedingungen
und wiederum nur durch Inanspruchnahme der Vitalität
der psycho-physischen Kraft der Medien, durch und vermittelst
der Materie sich unseren Sinnen vernehmbar
machen, d. h. sich manifestiren, — und darauf beruhen die
Phänomene der sogenannten Geistererscheinungen, der
Pneumaphonie, der Tranceerscheinungen, Obsessionen, der
Aura Epileptica, der Psychographie, der Aetheri- und
Materialisationen und anderer als „occult" bezeichneten
Kundgebungen unsichtbarer oder immaterieller Intelligenzen.

Der Zustand aber, in welchem sich dieselben befinden,
und in welchen wir versetzt werden, beruht auf subjectivem,
individuellem Empfinden, dessen Interpretation sich in den


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