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Handlich: Giebt ei einen ewigen Osten?
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Bezeichnungen: — Himmel oder Hölle, Eden oder Sheol,
Elysion oder Tartaros, Gefilde der Seligen und der glücklichen
Jagdgründe, des Hades, des Amenthes, oder des
ewigen Ostens, documentirt.
Als Resume möchte ich noch darauf hinweisen, dass,
wenn den neuesten Errungenschaften zufolge Electricität,
Wärme und Licht „Kräfte" sind, denen „Bewegung" des
„Aethers" zu Grunde liegt, derzufolge das Licht z. B. sich
mit einer Geschwindigkeit von circa 50,000 Meilen in einer
Secunde fortpflanzt und trotzdem nicht nur Jahrzehnte,
Jahrhunderte und Jahrtausende vergehen, bis das von
anderen Planeten und Sternen, (d. h. von anderen Welten,
die anderen Sonnensystemen angehören,) ausgehende Licht
zu uns gelangt, so drängt sich uns die Frage auf: worin
besteht das Agens, d. h. die Triebkraft, die den als Licht,
Wärme und Electricität erkannten Kräften zu Grunde
liegt? Mit anderen Worten: Wenn das Leben auf dieser
Kräfteentwickelung beruht, die Kräfte aber aus der Bewegung
des Aethers hervorgehen, so muss logischer Weise
demselben wiederum eine Ursache, eine Bewegung verursachende
Urkraft, als zu Grunde liegend angenommen werden.
Da wir nun aber in den einzelnen Gesammterscheinungen
der Naturkräfte gleichzeitig auch Naturgesetze erkennen,
und da jedem Gesetz ein intelligentes Prinzip zu Grunde
liegt, so muss sich diese Intelligenz auf die Urkraft des aus
ihr sich entwickelnden materiellen und geistigen Daseins
zurückführen lassen. Dieses von jeher, d. h. von Ewigkeit,
bestehende Daseinsprinzip bildet die Grundlage der
Gotti(lee des Schöpfers, des Baumeisters des Weltenalls
. Die Unsterblichkeit aber, d. h. das Fortbestehen des
geistigen „Ego", als individuell sich bewussten, immateriellen
Wesens bedingt eine Zustandsexistenz, die wir F. und A.Maurer
als „ewigen Osten" bezeichnen.
Aus dem Gesagten, d. h. aus innerer Ueberzeugung,
die sich auf Grund gewissenhafter Forschungen und unparteiischer
Beobachtungen ergiebt, bin ich zu dem Schlüsse
gelangt: —
„Durch sein Thun nur allein erwirbt der Mensch sich den Himmel",
„Oder verwandelt den Himmel, der seiner wartet, zur Hölle." —
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