Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 126
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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126 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 3. Heft. (M&ru 1892.)

dass der Pundit durch die Decke davon gegangen, oder
unter den Kissen versteckt ist ? Schwöre nicht bei Deinem
falschen Götzen, Sklave; ich werde Dir darum nicht glauben,
Du Hund von einem Ungläubigen, Du Soor-be-iman, Du
Schwein ohne Glauben!* — 'Hanl Sahibl Hanl* — rief
Narain, den Gedanken auffassend, dass der Pundit
geheimnissvoll durch die Wand verschwunden wäre. 'Ja,
Sahibl der Pundit ist ein grosser Yogi und ist auf dem
Winde davon gefahren!' — Der Kerl hielt das für einen
glänzenden Einfall, der wohl der Beachtung werth wäre.
lsaacs schien etwas besänftigt. , Weshalb halst Du ihn für
einen Yogi, Du Hund?' fragte er in milderen Tone. Narain
hatte keine Antwort bereit, sondern glotzte dumm durch
die Thür in das Zimmer, aus dem der unheimliche Gast
so plötzlich verschwunden war. — ,Nun<, fuhr lsaacs fort,
,Du kommst der Wahrheit näher, als Du glaubst. Der
Pundit ist ein grösserer Yogi, als Deine dämliche Religion
einen machen kann. Aber es thut nichts, hier ist ein acht
Annastück für Dich, weil ich gesagt habe, Du hättest
geschlafen, und es ist nicht der Fall gewesen/ — Narain
verneigte sich dankend bis zum Boden, als seiu Herr sich
umwandte. — ,Er macht sich gar nichts daraus, dass ich
ihn Schwein nenne*, sagte lsaacs; ,ich würde keinen Muselmann
so schimpfen, aber diese Hindus kann man auf andere
Weise noch viel ärger schmähen, so dass der Vergleich mit
dem Schweinegeschlecht dagegen noch ganz barmherzig ist.6
Er setzte sich wieder auf die Kissen, zog die Pantoffeln
aus und kauerte sich behaglich hin, um zu plaudern. —

„ ,Was denken Sie von Ram LalT fragte er, als Narain
die Hookahs und Sorbet gebracht hatte. — 'Mein lieber
Freund, ich weiss noch gar nicht, was ich von ihm denken
soll. Ich habe mich noch nicht von meinem Erstaunen
erholt. Ich gestehe, in seiner Art und Weise und in seiner
Persönlichkeit war nichts Auffallendes. Er sprach und
benahm sich wie ein gebildeter Eingeborener, ganz im
Gegensatz zu den erstaunlichen Dingen, die er sagte, und
seiner unerhörten Art sich zu verabschieden. Es wäre
natürlicher, ich wollte sagen, angemessener gewesen, wenn
er in dem klassischen Gewände eines Astrologen erschienen
wäre, umgeben von Thierkreisen, blauen Flammen und
schwarzen Katzen. Warum mag er Ihnen wohl von der
Tigerjagd abrathen?' — ,Ich weiss es nicht. Vielleicht denkt
er, es könnte mir etwas zustossen, so dass ich meine andere
Verabredung nicht einhalten könnte. Vielleicht missbilligt
er* — er hielt ein, als ob er auf den Gegenstand von Ram
Lafs Missbilligung nicht eingehen wollte. ,Ich will aber


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