Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 129
(PDF, 168 MB)
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Wittig: Ein Mahatma. Nach Mr. Crawford

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geschickten Benutzung des Unendlichen bei der unbewussten
Berechnung der Wahrscheinlichkeit jener Genauigkeit, —
und dies stimmt genau zu dem, was Sie über die Anwendung
transscendentaler Analyse auf die Angelegenheiten des
alltäglichen Lebens gesagt haben/ —

„'Ich sehe, Sie haben mich vollkommen verstanden',
sagte ich. 'Was aber den asiatischen Verstand anbetrifft,
so scheint es, als ob Sie die Anwendung der Berechnung
des Gedankens verneinen, und als ob Sie sagen wollen, die
Adepten trachteten danach, bestimmte Kenntnisse durch
allgemeine und transscendentale Methoden zu erlangen.
Hierin liegt ein wirklicher Widerspruch/ — ,Nun, ich sehe
keinen, denn ich zähle den höheren Adepten zu keiner von
beiden Klassen, weil sie so weise sind, die Gelehrsamkeit
und die Methoden beider anzuwenden. Sie scheinen mir, so
geradehin gesagt, zu versuchen, beides zu vereinen. Sie
halten absolute Erkenntniss für erreichbar und widmen dem
Studium der Natur beträchtliche Zeit, wobei sie durchaus
analytische Methoden zur Anwendung bringen. Sie bringen
die verschiedenen Erscheinungen in so viele Unterabtheilungen
dass ein europäischer Forscher wahrscheinlich dadurch
überrascht und belustigt sein würde. Sie zählen vierzehn
verschiedene Farben im Regenbogen und bringen Töne,
selbst in feinster Abstufung, immer mit den Farben-
schattirungen in Verbindung. Ich könnte noch manche
andere Eigentümlichkeit ihrer Art, Naturerscheinungen zu
beobachten, anführen, welche eine viel genauere Eintheilung
und Klassificirung der Ergebnisse aufweist, als die, an welche
Sie gewöhnt sind. Aber ausser all diesem sind sie der
Ansicht, dass die Sinne des normalen Menschen einer
unendlichen Verfeinerung fähig sind, und dass der Werth
der erreichten Resultate von dem höheren oder geringeren
Grade der Schärfe der Wahrnehmung abhängen müsse. Um
den hohen Grad der Empfindlichkeit zu erlangen, welcher
zur Wahrnehmung sehr zarter Phänomene erforderlich ist,
halten die Adepten es für nothwendig, ihre körperlichen
und geistigen Fähigkeiten durch ein Leben strenger
Enthaltsamkeit von allen Freuden und Genüssen, die nicht
zur Aufrechthaltung der Beziehung zwischen den körperlichen
und geistigen Kräften uuerlässlich sind, auszubilden/ —
'Der gewöhnliche Fakir strebt nach demselben Ziel',
bemerkte ich. — ,Aber er erreicht es nicht. Der gewöhnliche
Fakir ist ein Thor. Durch Fasten und Selbstquälerei von
einer Art, die kein Adept billigen würde, kann er seine
Sinne so schärfen, dass er Töne hören und Dinge sehen
kann, welche für uns unhörbar und unsichtbar sind. Aber

Psychische Stadien. März 1892. 9


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