Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 166
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0174
166 Psychische Studien» XIX. Jahr?. 4. Heft. (April 1892.)

die Dame mit dem lichten Haar in den Rachen des Tigers
führen sollen. Ich habe gesprochen. Friede sei mit Dir!'

— Damit ging er fort. — ,Und mit Dir Friede, Freund!'

— antwortete Isaacs mechanisch; aber als ich ihn ansah,
erbleichte er bis in die Lippen. — Miss Westonhaigh
verstand die Sprache nicht, Isaacs wäre der Letzte gewesen,
ihr eine Rede wie die des Brahminen zu übersetzen. Wir
kehrten um und gingen den Hügel empor; bald darauf
fiel mir etwas ein, was ich thun wollte, und ich Hess sie
allein unter den Bäumen. Sie waren zusammen so glücklieh
und so schön, diese holde Lilie aus englischem Thal und
die glutrothe Rose aus dem persischen Gulistän. Die Soni e
schien schräg durch die Bäume und versank in rosigem
Schleier, und der Mond, der eben das erste Viertel erreicht
hatte, fing an sanft durch die Mangobäume zu scheinen,
und noch immer gingen die Liebenden am Brunnen langsam
auf und ab. Kein Wunder, dass sie so lange verweilten;
es war ihr letzter Abend, und ich war überzeugt, dass
Isaacs ihr jetzt sagte, dass er plötzlich abreisen müsse aus
dringenden Gründen, die er, wie ich wusste, weder ihr noch,
irgend einem anderen darlegen würde." . •.

Es folgen nun noch andere interessante Abenteuer und
Zwischenfälle auf der Tigerjagd bis zum Tage der von
Allen unvermutheten Abreise des Mr. Isaacs nach dem
insgeheim verabredeten Hohlweg, wo er den Gefangenen
Shere Mi überliefert erhalten sollte. „Endlich war Alles
zur Abreise vor Tagesanbruch bereit, und Isaacs wendete
sich zu mir: — ,Wir werden uns natürlich in Simla wiedersehen
, Griffffs?' — 'Ich hoffe es; natürlich werden wir uns
wiedersehen, wenn die Kerle in Keitung Sie nieht umbringen.
Ich würde ihnen nicht trauen.' — ,Ich traue ihnen nicht im
allergeringsten, aber ich habe einen allmächtigen Verbündeten
in Rani Lal Fanden Sie es nicht sehr sonderbar,
dass der Brahmine etwas von Ram LaVs Warnung wusste i
und dass er derselben Ansicht war?' — 'Wir leben in einem
Lande, wo wir uns über gar nichts wundern sollten,*) wie
ich Ihnen schon vor vierzehn Tagen bei unserem ersten
Zusammentreffen sagte', — erwiderte ich. 'Dass der
Brahmine einige Kenntniss von 'yog-vidya' (Hellsehen) hat,
geht aus seiner Bemerkung über Ram Lal deutlicher hervor,
als aus seinem lächerlichen Kunststück mit dem Wasserträger
/ — ,Sie wundern sich nicht leicht, Griffgs. Aber
darin stimme ich Ihnen bei. Ich begreife noch nicht,

*) Man vergi. hierzu den Artikel: — „Ein Geheimnis» aus den
Osten" — in „Psych. Stud." 1891 S. 431 — Der Sekr. d. Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0174