Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 178
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0186
178 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 4. Heft. (April 1892.)

Theile des Saales her ein junger Gesell auf die Bühne
heran, alle Zeichen der Verzückung in seinem verzerrten
Antlitz. Er hatte Schaum oder Speichel um seine Lippen.
Die Augen waren geschlossen. Oben angelangt, brach er
zusammen und lag regungslos da. . • Es wurde ihm dann
befohlen, sich aufzurichten, allerhand Bewegungen und
Verrenkungen seines Körpers durchzuführen, sich auf die
Kniee niederzulassen, die Haltung der Anbetung anzunehmen
und dergl. mehr. Alles geschah. Dagegen liess sich
nichts machen. Endlich wurde der Gesell magnetisch so
gekräftigt, dass der stärkste Mann ihn nicht sollte aufheben
können. — Hier hatte der Unternehmer — wie überhaupt
durchweg — offenbar (?) auf einen oder zwei geheime Verbündete
gerechnet, deren Mehrere sich mit mir auf die
Bühne begeben hatten. Der und jener von ihnen versuchte
an dem magnetisirten Burschen anscheinend die Hebung;
doch vergebens." — Wer die neueren Hansen1 sehen Vorstellungen
mit hypnotisirten Personen nur etwas genauer
aus Professors Zöllners „Wissenschaft!. Abhandl." III. Bd.
kennt, wird aus dieser Schilderung über die Echtheit der
damaligen Phänomene sich bereits sein Urtheil gebildet
haben. Aber auch die folgende Schilderung wird den in
diesen psychologischen Räthseln leider noch recht blinden
Herrn Karl Blind mit seinen Schlussfolgerungen arg getäuscht
erkennen. Er weiss noch bis heute nichts von hypnotischer
Beeinflussung und Gedankenübertragung! Unsere Leser
werden staunen, wenn sie ihn naiv weiter berichten hören: —

„Tch trat nun an den mit zusammengeballten Fäusten
und geschlossenen Augen Daliegenden heran. Mit Mühe
zwängte ich zwei Finger in eine seiner Fäuste. Um dann
den Zuschauern einen Beweis zu liefern, dass es durchaus
nicht einer vollen, mit der ganzen Hand ausgeübten
Manneskraft bedürfe, um dies neue Wunder zu Schanden
zu machen, schleifte ich den Burschen mit meinen zwei
Fingern und dem Daumen dreimal um die Bühne herum
und zog ihn dann empor. [Als ob Miss Abbott nicht ihre
magnetische Beeinflussung über ihr Subject durch die
plötzliche Veränderung von Herrn BlincVs Thun mit demselben
— denn Blind hatte es ja programmmässig nur
emporzuheben, aber nicht emporzuzieben und mit sich
herumzuzerren, — was Hansen mit seinen Subjecten trotz
allen Widerstrebens derselben stets sehr leicht bewirkte!
— in diesen Momenten verloren und auf ihn als quasi
Willenskräftigeren hatte übergehen lassen müssen!— Ref.]

,/Stehen Sie auf!' — rief ich ihm absichtlich mit etwas
drohender Stimme zu, indem ich ihm auf die Schulter


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