Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 202
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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202 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1892.)

wir die uns Begegnenden nicht mehr deutlich erkennen
konnten. Ich ging in fesselnden Gesprächen mit meiner
Mutter über unsere beiderseitigen Erlebnisse seit unserer
letzten Trennung an Tastern. Plötzlich erblickte ich von
der Zollmühle, die rechts des Weges finster vor uns lag,
geradeüber links vom Wege auf einer Wiese, in welcher
sich von SSO nach NNW zu ein Erlengebüsch (der ehemalige
Lima-Busch) an einem Wiesenwässerchen im Längsthaie
hinzog, ein langsam hin und her gaukelndes Licht.

Meine selige Mutter, welche in ihrer Jugend und ersten
Ehezeit sowohl die bewegliche Begegnung des wilden Jägers
im Mönchswalde unterm Hessberge bei Jauer, wie die
des Leuchters zu ihrem grössten Schrecken erlebt haben
wollte, was ich aber infolge physikalischer Aufklärung
durch die hohe Schule, nach welcher der wilde Jäger
mit seiner bellenden Meute nur der durch den Forst
ächzende Sturmwind mit seinem Gefolge krächzender Eulen
sein und Irrlichter bloss an Ort und Stelle als Sumpfgase
brennen sollten, stark bezweifelte, rieth hier bei diesem
gaukelnden Lichte sofort auf den ihr so unheimlichen
„Leuchter", welcher Dach ihrem heimathlichen Glauben
das brennende Gespenst einer umherirrenden armen Seele
aus dem Fegefeuer vorstellte, und wollte sofort mit mir
umkehren. Sie hatte als achtjähriges Mädchen, ihre selige
Mutter in Geschäften nach Mitternacht auf der Strasse,
die südwestlich vom Hessberge durch den ihn umrauschenden
Mönchswald und weiterhin durch den angrenzenden Hegewald
nach Goldberg führt, im Frühjahr lblt! begleitend,
den wilden Jäger rechts zur Seite im Walde, sein
dumpfes Horn blasend und von Hunderten von laut und
verschieden kläffenden Hunden begleitet, wohl eine halbe
Stunde weit neben sich hinziehen hören. Die Mutter hatte
zu ihr gesagt, wenn man ruhig seines Weges weiter gehe
und im Fuhrgleise bJeibe, so könnten Eiuem die bösen
Geister und die wilde Jagd nichts anhaben. Dieselbe
Erfahrung hatten meines seligen Vaters Eltern in dem südöstlich
von Bolkenhayn sich hinziehenden Walde, die
„Kolniche" genannt, auf dem ihn damals noch durchquerenden
Fahrwege gemacht. Meine Mutter hatte aber
auch später den Leuchter, das erste Mal kurz vor
Hennersdorf unterm Hessberge, in dunkler Märznacht des
Jahres 1834, 8 Monate vor meiner Geburt, von Bolkenhayn
* aus zu ihren Eltern an dem Sonnabend vor Sonntag
Laetare auf Besuch heimkehrend, aus einem tiefen Graben,
in und neben welchem im Jahre 1813 bei den damaligen
Kämpfen während der Schlacht an der Katzbach am


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