Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 204
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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204 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1892.)

Reformator" [Leipzig, 0. Mutze, 1866] S. XXXXIV ff.)
Somit hätte sich die Prophezeihung meiner seligen Mutter,
die mich während ihres schreckhaften Erlebnisses unter
ihrem Herzen trug, gewissermaassen doch erfüllt! Doch
kehren wir jetzt zu meiner unterbrochenen Haupt-Erzählung
vom Leuchter zurück.

Einige verspätete Feldarbeiter, die noch des Weges
von der Zollmühle daher kamen, fragte ich grüssend, ob
sie etwa dort drüben hinter sich beim Vorübergehen einen
Mann mit einer Laterne, auf der Wiese scheinbar etwas
Verlorenes suchend, hätten umhergehen sehen, was sie
jedoch bestimmt verneinten, wobei wir beim gemeinsamen
Hinblicken nach der Stelle augenblicklich kein Licht mehr
sahen. Da ich keine Furcht kannte, bewog ich die Mutter,
mit mir noch ein Stück des Weges bis zur Zolimühle und
etwas darüber hinaus die sanft ansteigende Endhöhe des
Jarischauer Bergrückens, der sich von NW nach SO in
circa 60 m relativer Höhe in der Länge einer Vierteimeile
vom Streitberge nach Muhrau zu hindehnt, weiter zu wandern,
wo der Vater doch endlich vom Bergkreuze unter den Linden
herab kommen müsse. Ich wendete meine Blicke fortwährend
links, um den vermutheten Mann mit der Laterne wieder
zu erspähen, besonders als wir ihm gerade gegenüber an
der Zolimühle eintrafen. Hier wendet sich der uralte
Fahrweg rechts nach Dorf Muhrau zu, wir aber wanderten
geradeaus einen ebenso uralten getretenen Fusspfad den
Berg zum Kreuze hinan, das von da noch 2500 Schritt
höher liegt. Als wir kaum 60 Schritte vorwärts und schon
etwas höher hinangestiegen waren, da sah ich plötzlich
links neben uns, et^a in 50 Schritt Entfernung auf der
tieferen Wiese vor den Erlen, plötzlich ein blaues Licht
lang und dünn emporflammen, wie aus einem Schmiedegebläse
hoch empor geblasen. Die Mutter blieb vor Schreck
stehen und klammerte sich fest an meinen rechten Arm.
Ich beobachtete das etwa 30 Secunden lange Emporstrahlen
; da sank das Licht auf einmal in sich zusammen
und bildete eine kleinere menschengrosse gelbliche Gestalt,
die auf der Wiese seitwärts links von uns entlang,
anscheinend eine Laterne in der .Rechten hin und her
schwenkend, dahin rannte und unseren ßergpfad vor uns
zu kreuzen und uns dort zu treffen drohte. Die Mutter
hielt mich energisch vom Weitergehen zurück. Das
brennende Gespenst rannte auf einen in 50 Fuss Entfernung
vor uns quer vorüberführenden Feldweg, welcher, vom Dorfe
Niederstreit herkommend, rechts hinüber in etwa 200 Schritt
Entfernung zu einer alten Windmühle des Dorfes Muhrau


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