Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 212
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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212 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1892.)

Forschung" (Leipzig, Ambrosius Abel, lb91), welches den
Spezialtitel führt: — „Ueber Aufgaben und Methoden der
Psychologie.44 Von Dr. Hugo Münsterberg, Privatdozent der
Philosophie in Freiberg i. B. —, und beklagt den Abfall
der neueren Psychologie von den leitenden Grundsätzen
der Kanfschen Philosophie und Metaphysik mit ihren auf
sie folgenden einheitlichen Systemen von Hegel und Schelling.

Daselbst heisst es nun aber weiter: — „Das alles
hat seither eine durchgreifende Umgestaltung erfahren.
Das Verfahren der Naturwissenschaften, welche mit Hülfe
exacter Forschungsmet1 oden zu so hoher Blüthe gelangt
waren, wurde auch für die Psychologie wie für die meisten
Geisteswissenschaften von vorbildlicher Bedeutung. Schob
damit wurde ihre enge Verbindung zur Metaphysik immer
mehr gelockert, und die allgemeine Anarchie, welche nach
dem Zerfalle der Hegel'schen Schule im philosophischen
Denken platzgriff, der Mangel an grossen Systemen von
weithin wirksamem Einflüsse begünstigten diese fortschreitende
Emancipation von der systematischen Philosophie
und die Bichtung auf selbsts^ändige Durchforschung des
empirisch Gegebenen. Mit der zunehmenden Aufmerksamkeil
aut die einzelnen Erscheinungen des Seelenlebens, welche
die Erfahrung uns zeigt, [Leider blieben bis jetzt die
mediumistischen und spiritistischen Phänomene hartnäckig
von ihnen ausgeschlossen! — Refer.] wuchs naturgemäss
auch die Erkenntniss von der ungeheuren Ausdehnung der
noch ganz unzulänglich oder gar nicht durchforschten
Gebiete, von der Fülle der ihre Lösung fordernden
Probleme. Damit machte sich dann von selbst hier wie in
allen Einzelwissenschaften das Princip der Arbeitstheilung
mehr und mehr geltend, eine ganze Anzahl von Einzel-
disciplinen sonderte sich mehr oder weniger von dem Ganzen
ab, suchte engere Grenzen für sich zu markiren und
besondere Methoden auszubilden, und manche unter ihnen,
wie die Völkerpsychologie, und neuerdings, seit den
grundlegenden Forschungen von Fechner und Wundt, die
Psychophysik, errangen fast die Geltung selbstständiger
Wissenschaften. So herrscht gegenwärtig in keinem einzelnen
Zweige der Philosophie ein so reges Leben wie in der
Psychologie. Die Zahl der Veröffentlichungen auf diesem
Gebiete wächst von Tag zu Tag; psychologische Laboratorien,
nach dem Muster des von Wundt in Leipzig geschaffenen
Instituts, erstehen an den meisten Universitäten; Gesellschaften
für psychologische Forschung sind neuerdings
gegründet worden, und damit die Psychologie hinter anderen
Wissenschaften in nichts in Bezug auf ihren modernen


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