Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 217
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Zur Psychologie u. Psychophysik. Nach Dr. Kronenberg« 217

1. Januar 1892 S. 24—30 unter dem Titel: — „Gedankenübertragung
nach wissenschaftlicher Methode.44 Von einem
Anonymus *) Ein ganzes Buch gewissenhafter Experimente
wird hier auf wenigen Seiten in oberflächlichster Weise
abgethan. Zwar wird Eingangs anerkannt, dass die Studien
über hypnotische Erscheinungen „zu Ergebnissen führten,
die zunächst weit überschätzt, später auf ein richtiges(?)
Maass zurückgeführt wurden, und an denen heute im ganzen
und grossen kein Mensch mehr zweifelt.44 Aber Richefs
Beweise, dass es „Beeinflussung von Menschen gebe
ohne eine sichtbare oder erklärliche Vermittelung, und dass es
ein Hellsehen gebe, wodurch gewisse Personen verborgene,
entfernte oder gedachte Dinge schauen könnten,44 bestreitet
er. Nach ihm ist es ein Grundsatz, dass es keine 4actio
in distans' gebe, da man bei der Beeinflussung von zwei
Atomen annehme, dass eine Berührung stattfinden müsse.
Der Anonymus verschweigt seinen Lesern Zöllners Gegenbeweise
, die dieser in seinen „Wissenschaftlichen Abhandlungen44
geführt hat. Es giebt wohl eine 'actio in distans*
( FernWirkung) ohne atomistische wie persönliche Berührung.
Das wird er uns mit allen seinen Difteleien nicht ausreden,
die sich doch nur auf a priori-Annahme stützen, wie z. B.,
wenn er sagt: — „Es ist unerhört, dass man ohne isolirte
Leitung telegraphirt, dass man durch Mauern sieht, dass
man Gedanken liest, die sich durch nichts, auch nicht ein
Zucken des Auges oder des Pulses verrathen. Wie soll so
etwas auch nur denkbar sein, mit welcher wissenschaftlichen
Theorie soll es sich rechtfertigen lassen?'4 — Ach, dass
der gelehrte und doch so wenig nachdenkende Anonymus dig
kurz vorher selbst angeführten Beispiele von Galileis Lehren,
Ifarvet/s Entdeckung des Blutkreislaufes, Jenner*% Schutzpockenimpfung
u. s. w. kaum 24 Zeilen weiter schon wieder
vergessen hat! .Auch sie waren unerhört, durchaus nicht
denkbar, nach damaliger wissenschaftlicher Theorie nicht
zu rechtfertigen, ebensowenig wie des Columbus' Entdeckung
Amerikas. Und doch! Und in allerneuester Zeit versucht
Edison auf electrischem Gebiete ohne isolirte Leitung zu
telegraphiren. Wenn man auch nicht mit seinen natürlichen
Augen durch dicke Mauern sehen kann, so kann man doch
schon ein Licht durch sie hindurch ausblasen, was früher
auch nicht geglaubt worden wäre, und die unseren Sinnenorganen
zu Grunde liegenden geistigen Kräfte sind sicher

*) Vielleicht ist es derselbe, mit dem wir uns schon in „Psych.
Stud." April-Heft 1887 S. 151 ff. zu befassen hatten. —

Der Sekr. d. Ked,


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