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Kurze Notizen
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Schrift. Eine Studie', etwa 200 Seiten in 8°." — So berichtet
Dr. K. W. Whistling im „Leipziger Tageblatt" Nr. 189 v.
13. April 1892. —
c) Auf dem gegenwärtigen ,,Elften Oongresse der Aerzte
für innere Medicin" zu Leipzig sprach Dr. med. Binmanger
aus Constanz „über die Erfolge der Suggestivtherapia"
Unter dieser versteht man die psychische Beeinflussung des
Patienten behufs Besserung krankhafter Zustände, wie dieselben
vorzugsweise bei nervösen Affectionen, zur Beseitigung
von Schmerzen, Schlaflosigkeit und ähnlichen Beschwerden
in den letzten Jahren in rationeller Weise von ärztlicher
Seite zur Anwendung gekommen ist. Die Resultate sind
nach Herrn Binswanger bei Patienten genannter Gattungen
je nach den näheren Umständen mehr oder weniger günstige.
(1. Beil zum „Leipz. Tagebl." Nr. 209 v. 25. April 1892,
Spalt seite 2862 b.) — Früher erklärten die Aerzte das alles
für puren Schwindel!
d) Herr Pastor em. Reichenbach berichtet uns aus
Brandenburg v. 20. Januar er., noch Folgendes: — „Ich
versäume es nicht, sobald ich Etwas höre, solches zu Ihrer
Kenntniss zu bringen: — So erzählte mir der Lehrer Hasel-
bacher hierselbst Folgendes. Als er in seiner Schule ist, so
klopft es gegen 3 Uhr an seiner Thür. Die Mädchen haben
es alle gehört; er geht heraus, Niemand ist draussen. Auch
auf der Strasse ist Niemand zu sehen. Am anderen Tage
geht ihm die Nachricht zu, dass in derselben Stunde, wo
an die Schulstubenthür geklopft wurde, seine auswärts
wohnende Mutter gestorben sei. —
„Auf dem Wege von Kl. Kreuz nach Weserau steht ein
Haus, das Niemand bewohnen kann. Es steht ganz vereinsamt
. Dem Besitzer mag es Niemand abkaufen. Die Leute
sagen, es sei darin nicht recht geheuer, es gehe um. Nach
einer Sage ist vor längerer Zeit darin Jemand eines unnatürlichen
Todes gestorben. —
„In der Nacht vom 23. zum 24. Januar er. hatte ich im
Traume die Vision, dass mein zweiter Sohn Georg in der
Schweiz schwer erkrankt sei, und dass wir uns nicht mehr
wieder sehen würden. Am 24. Mittags kam wirklich diese
Nachricht von der schweren Erkrankung unseres Sohnes von
unserer Schwiegertochter, die uns auftrug, allen Verwandten
solches mitzutheilen. —
„Als ein Beispiel, wie gross der Aberglaube des Volkes
noch ist, diene Folgendes. Ein Bauerguts-Altsitzer Grebin
in Wandlitz wohnte in seinem Zimmer allein. Er sass oft
spät Abends noch in seinem Grossvaterstuhle und rauchte
Tabak. Wahrscheinlich war Feuer auf seinen Schlafrock
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