Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 236
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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236 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1892.)

stellen; bald dröhnte furchtbares Gepolter durch das ganze
Haus, dann fiel wieder ein Ofen um. Die Nachbarschaft
des unheimlichen Hauses war in grosser Aufregung, aber
weder der gegen die Klopfgeister zu Hilfe gerufene Pfarrer
noch die Polizei vermochten die Ursache der seltsamen
Vorgänge zu ergründen. Endlich gelang es einer Nachbarsfrau,
den 14 jährigen Sohn der vom Spuk heimgesuchten Familie
als den Urheber des ganzen Spectakeis zu entdecken. Die
ganze Familie stand unter der Anklage, fortgesetzt groben
Unfug verübt zu haben, vor Gericht. Die Eltern des
jugendlichen Spiritisten erhielten je 14 Tage Haft, der
Bursche selbst wurde in der Annahme, dass er unter dem
Einflüsse seiner Eltern gehandelt und die zur Erkenntniss
der Strafbarkeit seiner Handlung erforderliche Einsicht nicht
besessen hat, freigesprochen. (Beilage zum „General-Anzeiger
für Leipzig und Umgegend" v. 17. Februar 1892.) — Ob die
Eltern wohl diesen wahrhaft salomonischen Spuk auf sich
sitzen lassen werden?

h) Pariser Geistergeschichten. — Seit einigen
Tagen treiben in einem „verzauberten" Hause der Rue
Ducouedie in Paris Klopfgeister ihr Spiel, denen man nicht
auftdie Spur kommen kann. In der Nacht des Dreikönigstages
erwachte eine dort wohnende Frau Boll von einem
unheimlichen Geräusche und sah, wie die Stühle in ihrer
Wohnung von einer unsichtbaren Gewalt umgeworfen wurden.
Sie rief um Hilfe, und als Mitbewohner des Hauses hinzukamen
, wurde auch ein grosser Spiegel zerschmettert. Von
den Thätern war keine Spur zu entdecken, und auch die
Nachforschungen der herbeigerufenen Polizei blieben ohne
Erfolg. — Wie nun weiter berichtet wird, habe sich der
betreffende „Geist" in der Nacht von Freitag auf Sonnabend
zu erkennen gegeben. Zahlreiche Kabalisten hatten sich
um Mitternacht in der Wohnung der Frau Boll versammelt
und den Geist beschworen. Ein Zeuge dieser Scene erzählt
hierüber: — „Ein Medium befragte den Geist, und dieser
erklärte, er sei der Onkel eines Waisenknaben, den Frau
Boll zu sich genommen habe, und er babe sich vor zwei
Jahren geselbstmordet. Das Medium fragt den Geist sodann,
ob er ein sichtbares Zeichen seiner Gegenwart geben wolle.
Der Geist antwortete zustimmend, und wenige Minuten
darauf ging die Flamme der im Zimmer befindlichen
Petroleumlampe bedeutend ein. Das Medium forderte nun
den Geist auf, zum Beweis seiner Stärke, die Lampe wieder
stärker leuchten zu lassen. Daraufhin flammte das Licht
hoch auf, um gleich darauf ganz zu erlöschen. Wahrheits-
gemäss (?) — fügt dieser Zeuge hinzu — muss bemerkt werden,


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