Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 267
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0275
Wittig: Zur Psychologie u. Psychophysik. Nach dem Anonymus. 267

durch eigene Erfahrung und unendliche Häufung von
Beispielen zu der Erkenntniss kommen wird, dass er selber
„einer neuen Erkenntniss einen unberechtigten Widerstand
entgegengesetzt hat", worüber ihn die allgemeine Volksmeinung
und die anderer exacter Forscher und Beobachter
schon noch des Weiteren belehren wird, falls er nicht
vorzieht, dem guten Rathe seines noch exacteren Herrn
Vorgängers zu folgen, der Jahrg. 1890, Heft 27 einen der
berühmtesten wissenschaftlichen Aussprüche gethan hat,
den wir seiner Zeit in den „Psych. Stud." October-Heft
1890 S. 483 festgenagelt haben: — „Ich glaube an die
hypnotische Suggestion nicht, als bis ich einen Fall d.tvon
gesehen habe, und ich werde einen solchen Fall niemals
zu Gesicht bekommen, da ich mir dergleichen Experimente
niemals ansehe." — Und das citirt Anonymus sogar selber
und handelt danach, indem er die neue Wissenschaft der
Telepathie „unbesehen" ablehnt.

Ein früherer (vielleicht derselbe) Anonymus empfiehlt
in den „Grenzboten" Nr. 52 v. 25. üecember 1890 Wilhelm
Wundt\ „System der Philosophie". (Leipzig, Engelmann,
1889.) Am Schlüsse sagt er: — „Wir wüssten gegenwärtig
und wohl noch lür geraume Zeit kein Buch, das das Wissen
und den Stand der Erkenntniss zur Zeit so umfassend und
so klar zum Ausdruck brächte, und das man wohl von
jedem der Standpunkte aus, an denen die Zeit so reich ist,
mit so gutem Gewissen empfehlen könnte. Wer freilich
Sensation, Aufregung, Pikanterie und Paradoxie mit
Verzicht auf wirkliches Wissen und vorurteilfreies Denken
auch in den letzten Fragen liebt, die seine geistige Verfassung
bestimmen sollen, der mag sich an die Fluth
pessimistischer, optimistischer, revolutionistischer, spiritistischer
, hypnotistischer, in Buddha, Mahomet, oder der vierten
Dimension geweihter Traktate und Suren halten, deren
Schwall im Zeitalter Schopenhauer1 § zu einem grenzenlosen
tosenden Meere angewachsen ist." — Wittert der gute
Kritikus endlich, dass es noch etwas Anderes in der Welt
giebt, als eine blosse, grenzenlos nüchterne Verstandesphilosophie
? Oder wäre es keine solche, wo nach Wundt
,,sich die unsterbliche Seele in den 'Grund' immerwährender
Thätigkeit, die geistige Einbeitsidee in das sittliche Ideal
der Menschheit umwandelt, das 'an sich kein absolut, sondern
nur ein relativ unendliches ist, weil es vermöge der Naturbedingungen
menschlichen Wirkens stets in gewisse Grenzen
gebannt bleibt'; — und wo „'die Gottesidee (bloss) in der
Forderung eines Grundes zu dem als letzte Folge aller
menschlichen Entwicklung vorausgesetzten Menschheitsideal


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0275