Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 278
(PDF, 168 MB)
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278 Psychiscbe Studien. XIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1892.)

In einem somnambulen Zustande habe sie sieb nie befunden-
Sie habe den Schwindel ausgeführt, um die Leute zu bessern'
indem sie als Geist dieselben zur Frömmigkeit ermahnte*
wobei sie ihre Stimme möglichst verstellte.5) — Präsident:

— Also Angeklagte, das ist der Inhalt Ihrer damaligen
eidlichen Aussage. Und nun wollen Sie das frühere Ge-
ständniss widerrufen? Haben Sie sich den« damals eines
Meineides schuldig gemacht? — Angeklagte: — Ich muss
es damals aus Angst gesagt haben. — Als erster Zeuge wird
der Vorsitzende des Spiritisten-Vereins „Psyche", Dr. Hans
Spatzier, vernommen. Derselbe giebt an, dass er etwa 50
Sitzungen6) beigewohnt habe, in denen die Angeklagte als
Medium aufgetreten sei. In den meisten Fällen habe er
für die Vorstellungen nichts bezahlt, vielleicht fünf Mal einen
Beitrag zugesteuert, der zwischen 2 und 5 Mark schwankte.
In der Regel seien 10 bis 12 Personen zugelassen worden,
sodass er schätze, die Angeklagte habe jedesmal einen
Verdienst von ca. 30 Mark gehabt. — Vorsitzender: -
Sind Sie Anhänger des Spiritisten Vereins, sind Sie Gläubiger?

— Zeuge: — Jawohl. — Vorsitzender: — Wollen Sie uns
mal erzählen, wie derartige Sitzungen verliefen ? — Zeuge:

— Die Anwesenden setzen sich zunächst um einen runden
Tisch herum und legen die Hände sämmtlich auf die Platte,
bis der magnetische Strom erzielt ist. Zunächst wird der
Geist dann befragt, und die Antwort durch das Medium
erfolgt durch Klopfen. Ein dreimaliges Klopfen bedeute
„ja", ein einmaliges „nein". Sodann pflege der zweite Theil
der Sitzung zu folgen, das sogenannte automatische Schreiben
seitens des Mediums. Auf die Frage der Anwesenden
schreibe das Medium auf einen ihr vorgelegten Bogen die
Antwort des Geistes nieder. Er, der Zeuge, halte diese
Art des Verkehrs mit Verstorbenen nicht für Schwindel.
Das Medium gerathe in einen übernatürlichen, transcendenten
Zustand, den die Spiritisten kurzweg mit „trance" bezeichnen.
In einem solchen Zustande seien die Augen des Mediums
ganz nach oben gerichtet, die Pupille sei vollständig unter
dem Augenlid verschwunden und nur das Weisse zu sehen.
Man könne dem Medium den Finger auf das Auge legen,
ohne dass es zucke.7) Jeder Ort, an den einer der Anwesenden
sich hindenke, könne bis aufs Genaueste von dem
Medium beschrieben werden, und dies habe Frau Töpfer
gethan, ohne je an dem beschriebenen Ort gewesen zu sein.
Wenn z. B. heute Jemand im Gerichtssaale gewesen sei,
so könne ein Medium auf Anfrage den Saal in einer Sitzung
heute Abend beschreiben, ohne den Saal je betreten zu
haben. Er halte dies für eine Art Gedankenübertragung.


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