Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 285
(PDF, 168 MB)
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Wittig: DerProcess gegen das Medium Valesca Töpfer in Berlin. 285

14) Einen dieser Zeitungsberichte werden wir demnächst
unseren Lesern mit unseren Gege beweisen vorlegen. —

15) Gegen diese „Ausscheidung" wird sich wohl das
Revisionsgesuch des Urtheils wenden. Die Beklagte ist
thatsächlich auf die ganz ungenügenden subjectiven Ueber-
zeugungen und Behauptungen der Vettern Cohn hin, welche
sich betrogen und geschädigt glaubten, verurtheilt worden. —

16) Diese absichtliche Irrthumserregung blos zum
Zwecke des (übrigens geringen) Gelderwerbs musste noch
besser erhärtet und erwiesen werden, da der Spiritismus
und der Mediumismus, ebenso wie der Hypnotismus, zum
Theil Sache des Glaubens, zum Theil der Wissenschaft und
Forschung ist, welche beide ihr Verdict dabei mit abzugeben
haben. Die Ausscheidung der medicinischen Fragen dabei
ist wegen des behaupteten Trance-Zustandes des Mediums
eine grosse Lücke in der Ueberführung der Angeklagten. —

17) Dieses Urtheil erinnert uns unwillkürlich an die
berüchtigte englische ,,Vagranten- Akte" aus der Zeit
Jakob'8 L, welcher das Medium Dr. Slade im Jahre 1876
beinahe ir London zum Opfer gefallen wäre auch auf die
Denunciation eines Doctors und seiner Helfershelfer hin. S*
„Psych. Stud." 1876 S. 399, 446, 511 und 567 ff., 1877 die
Oontroverse der „Times" über die Mediumschaft Dr. Slade's
S. 5 ff. 10 ff. Slade in Berlin und Leipzig S. 495. Waren
die Hexengerichte des Mittelalters andere als solche auf
blossen Verdacht hin ohne religiös- und raedicinisch-kritische
Untersuchungen? — Und sind zwei Jahre Gefängniss und
fünf Jahre Ehrverlust für eine Mutter von vier Kindern
wirklich eine „Strafmilderung" für den angeblich so „leichten"
Erwerb bei notorisch so wenigen wunderbar Leichtgläubigen
der heutigen Zeit? Wenn sie zufolge des Urtheils thatsächlich
durch die Leichtgläubigkeit gewisser Leute verführt
wurde, was ja in diesem Falle gar nicht einmal erwiesen
ist (der Prozess selbst beweist schlagend das Gegentheil!),
müssten da nicht eher diese sie angeblich verführt habenden
„Leichtgläubigen" mit ihr, oder eigentlich ohne sie ver-
urtheilen werden? Aber die Logik am Ausgange des
19. Jahrhunderts ist eine andere! — Wir hoffen, dass die
Verurtheilte an die höchste Instanz des herrschenden Rechts
appelliren wird.

Kurze Notizen.

a) Eine merkwürdige Prophezeiung. — Der
Herzog von Biron, den König Heinrich IV. von Frankreich
wegen einer Verschwörung mit Spanien und Savoyen hin-


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