Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 300
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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300 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1892.)

daselbst gestorben und eine Viertelmeile davon in Schlaup
an Deines Vaters 33. Geburtstage auf dem am linken Ufer
der Wüthenden Neisse hoch gelegenen Kirchhofe begraben
worden.*) Unser Vater (Dein Grossvater) hatte noch im
selbigen Jahre seine Freihäuslerstelle zu Hennersdorf mit
schönem Zier- und Obstgarten, Baumschule und Bienenzucht
verkauft und war dann nacheinander einige Zeit zu einem
jeden der von uns noch lebenden drei Kinder gezogen, da
der Zwillingsbruder Deiner Mutter Anton inzwischen gestorben
war, bis der Vater zuletzt bei mir in Jauer blieb,
wo ehedem meines Mannes Haus und Stärkefabrik am
höheren rechten Ufer der Wüthenden Neisse vor dem
ßolkenhainischen Thore gelegen war, bis uns beide, Haus
und Fabrik, im Juni 1845 abbrannten, wobei eben mein
Sohn Fritz am rechten Beine verunglückte, sodass er über
ein Jahrzehnt an Knochenbeinhaut-Entzündung litt und
genau sechs Wochen nach dem Grossvater am 23. Mai 1858
in Jauer starb. Mein zweiter Sohn Robert lebt noch in
Kuhnern. In der Nähe unseres Hauses soll Napoleon Ende
Mai 1813 bei einer Fubrmannsfrau auf einer Strohschütte
geschlafen und im Stroh einen goldenen Wachsstockb alter
liegen gelassen haben; auch sollen dort vor der steinernen
Brücke die im Januar 1806 einquartirten Bussen das Fest
ihrer Wasserweihe auf der zugefrorenen Neisse gefeiert und
das Wasser derselben damals schon für den späteren Sieg
an der Katzbach im Voraus eingesegnet haben — Also
auf meinem Wege von Jauer über Peterwitz nach Hennersdorf
, gerade über vom links gelegenen Steinberge, kurz vor
der Brücke über das Hermannsdorfer Wasser, kam es
plötzlich am hellen Morgen um 8 Uhr hinter
mir her gesprengt wie ein Regiment wildgewordener
Pferde, und dabei wirbelte eine Staubwolke
hinter mir auf, dass ich vor Schreck ausrief: — «Ach, du
mein lieber Gott, soll ich etwa hier gar noch unter Pferdehufen
mein Leben verlieren?!*1 — Da, als ich über die
Brücke hinweg war, und ich mich dicht an den Strassen-
graben drängte, verzog sich plötzlich der Staub, und war
Alles weg und rein nichts hinter mir weit und breit zu
sehen — kein Pferd und kein Reiter, Alles wie vom Erdboden
verschlungen! — Dort um den ganzen Steinberg
herum, den die Russen gegen die Franzosen erstürmten,
und die ganze Poststrasse entlang rechts und links liegen
viele Hunderte todter Streiter und Reiter vom 26. August
1813."--

*) Vgl. „Psych. Stud." Januar-Heft 1885 S. 39 ff. - Der Verf.


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