Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 302
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0310
302 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1892.)

Daselbst heisst es nach früheren, schon 1853 schriftlich
aufgezeichneten und 1865 wie 1884 neu bestätigten und
ergänzten Erinnerungen meiner Mutter: —

„Als im Jahre 1832 nach Bolkenhain verheirathete junge
Ehefrau des Fleischhauermeisters Friedrich Traugott Wittig
besuchte ich nach dem Tode meines ersten Söhnleins meine
selige Mutter etwa das dritte Mai im Frühjahre 1834 am
Sonnabend Laetare, als ich Dich, meinen am 31. October
darauf zweitgeborenen Sohn, bereits unter meinem Herzen
trug. Ich hatte zur Zeit gerade eine grosse Sorge auf dem
Herzen, wegen der ich meine kluge und in vielen schweren
Lebenslagen erfahrene Mutter um Rath und Hilfe angehen
wollte. Wir wollten nämlich in Bolkenhain ein für meines
Mannes Profession passendes Haus erwerben. Ich ging auf
dem sogenannten Gebirgs- oder Oberwege (nicht die Landstrasse
über Jauer) von Bolkenhain aus schon etwas spät
am Nachmittag gegen 2 Uhr über die Dörfer Klein-
Waltersdorf, Hohndorf, Langhelwigsdorf, Gräbel, Ober-
Poischwitz, (wo am 4. Juli 1813 die Waffenstillstandsverhandlungen
von Pläswitz und Gäbersdorf bei Striegau
zum endlichen Abschluss kamen), Moisdorf, Kulms (Kolbnitz)
auf Hermannsdorf und Hennersdorf zu, woselbst raeine
Eltern wieder wohnten, nachdem sie ihre Milchpächtereien,
zuerst in Jauer auf den Fünfzighuben, dann in Pomsen, in
Poischwitz und zuletzt in Bellwitzhof, wo Fürst Blücher1^
Denkmal steht, aufgegeben hatten, allein zu Fusse, nur ein
Stück Weges von meinem in Geschäften anderweit zurückgehaltenen
Manne begleitet. Beim Hereinbrechen der
Dämmerung war ich erst auf den Fahrweg von Kulms nach
Hermannsdorf zu gelangt, von dem sich links ein Fussweg
dicht am östlichen Fusse des damals roch von einem Einsiedler
bewohnten und mit Kreuzweg und Kapelle versehenen
Hessberges vorüber bis zu den sogenannten 'Buschhäusern'
am Mönchswalde vor Hermannsdorf abzweigt. Nicht weit
vor den Buschhäusern wurde mir an einer Stelle, an der
es seit dem Kriege 1813 der allgemeinen Volkssage nach
stets 'ungeheuer' war und 'umgehen' sollte, weil dort heftig
gekämpft worden war, plötzlich im Dämmerdunkel so unheimlich
zu Muthe, obgleich ich keine eigentliche Furcht
kannte und mich doch schon ziemlich in der Nähe meiner
Eltern wusste. Es war nur etwa noch eine gute halbe
Stunde Wegs bis heim. Ich war in lauter Gedanken, wie
ich mein ziemlich verwickeltes Anliegen den Eltern am
besten auseinander setzen sollte, als im tiefen Dämmer ein
,pechschwarzer Mann' mir langsam dicht hinter der verrufenen
Baumgruppe rechts entgegenkam und mir .auf


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