Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 318
(PDF, 168 MB)
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318 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1892.)

Täuschung hielten. Aber ihre angebliche Ertappung des
Mediums in flagranti ist für wirkliche Kenner des
Mediumismus nichts weniger als von wissenschaftlichem
Erfolg gewesen, wie wir dem speciellen Herrn Entlarver
kurz nachzuweisen versuchen werden. Er versteht eben das
eigentliche Wesen desselben nicht und hat infolgedessen
ganz unzureichende Torsichtbmaassregeln ergriften und ebenso
unzureichende Beweise für seine Ansicht geführt.

Schon sein Hinweis auf die vorherige Notiz des „Berliner
Tageblatts", dass Frau Töpfer sich selbst vor einigen Jahren
in Leipzig unter ihrem Zeugeneide des Betruges geziehen
habe, ist unseres Erachtens ein der inneren Wahrheit nicht
ganz entsprechender. In dieser Passung dürfte die obige
Behauptung wohl nicht länger aufrecht zu erhalten und
weiter zu verbreiten sein. Wir wenigstens wissen in Leipzig
nichts davon. Nach anderen Angaben, die uns vor Jahren
zu Gehör kamen, soll sie bei einem ähnlichen Fall Ulbrich
in Dresden eine derartige Zeugenaussage gemacht haben,
(s. „Der Process gegen Valesca Töpfer" in „Psych. Stud."
Juni 1892 S. 277), was wir jedoch aus guten Gründen noch
immer bezweifeln, wenigstens hat sie sich dabei sicher nicht
im Sinne des obigen Wortlautes selbst bezichtigen, sondern
hat höchstens nur bezeugen und auf Befragen des Richters
zugestehen wollen und können, dass sie in Leipzig einmal
vor Jahren vom dortigen Antispiritisten-Vereine Abila als
„angeblich ertappt und des Betruges bezichtigt44 worden
sei. (Man vergl. hierüber „Psych. Stud." Juli-Heft 1885
S. 334 ff., December-Heft 188G 8. 533 ff., September-Heft
1885 S. 419 ff. und Februar-Heft 1891 S. 67 ff.) Dass sie
aber dies selbst als Betrug anerkannt hätte, davon wissen
wir nichts. Das ist doch wohl zweierlei und etwas von
einander ganz Verschiedenes. Der Artikelschreiber wird
sich beim Berliner Tageblatt-Correspondenten, welcher jene
ehrenrührige Notiz zuerst brachte, vorerst die genauen
Beweise für seine dreiste Behauptung erbitten müssen.

Wir ergreifen diese Gelegenheit, um diese unsere
Ansicht noch durch die des Herrn Dr. Hans Spatzier in
seiner Flugschrift: — „Der Spiritismus vor Gericht im
Process Valesca Töpferu (Berlin, Ed. Asschenfeldt, 1892)
Preis 30 Pf. bestätigen und ergänzen zu lassen. S. 3 sagt
er a. a. O.: — „Was die in der Anklage berührte frühere
'eidliche Aussage' betrifft, so war Frau Töpfer im Jahre 1887
als Zeugin in einem Spiritistenprocesse vor dem Untersuchungsrichter
in Dresden vernommen worden und hat hier
gestanden, dass sie durch geschickte Manipulationen ihr
Publikum stets getäuscht habe. Frau Töpfer hat schon vor


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