Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 319
(PDF, 168 MB)
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Wittig: Ist Frau Val. Töpfer in Berlin wirklich wissensch. entlarvt? 319

langer Zeit die Erklärung ahgegeben, dass sie zu dieser
Aussage gezwungen sei durch Drohungen mit sofortiger
Verhaftung, falls sie nicht ihren 'Schwindel' eingestehe.
Auf diese Erklärung hin ist am 11. April d. J. jener Untersuchungsrichter
in Dresden vernommen worden, und hat
etwa folgende Erklärung abgegeben, die am 18. Mai (dem
Tage der öffentlichen Processverhandlung) verlesen wurde:
— „er habe den Auftrag bekommen, so streng wie möglich
vorzugehen, habe sich dieserhalb noch mit zwei Rathen
besprochen, weil ihm dieser Auftrag nicht ganz klar war.
Er müsse die Möglichkeit der Drohung mit sofortiger Verhaftung
zugeben, ferner dass das über die Vernehmung der
Frau Töpfer vorhandene Protokoll nicht die wörtliche Aussage
derselben enthalte."*) — Warum, so fragen wir mit
unserem unjuristischen Verstand, legte man nun noch so
grosses Gewicht auf jene Aussage in dem letzten
Process?" —

Ich muss zur Begründung dieser meiner nachträglichen
Verteidigung des angegriffenen Mediums vorausschicken,
dass Frau Valesca Töpfer durch zwei ihrer Zeit hervorragende
Männer in die Kreise der Spiritisten eingeführt
worden ist, und zwar zuerst durch den jüngst verstorbenen
Freiherrn Felix von Stein-Kochberg, den Urenkel der
berühmten Freundin Goethe's (vergl „Psych. Stud." April-
Heft 1883 S. 194 ff.), welcher uns für das März-Heft 1879
S. 97 ff, den ersten Artikel über sie einlieferte: — „Ein
deutsches Medium." — (Vgl. „Psych. Stud." Februar-Heft
1891 S. 06 ff, 93 ff.) — Sie hiess damals noch Frau Hau ffe.
Von dieser Zeit an wirkte sie in Leipzig weiter, und es
erschienen von Einzelnen wie von einer grossen Anzahl glaubwürdiger
Zeugen bestätigte Artikel in unserem Journal
1880 S. 385 ff. und 1882 S. 289 ff. Ich selbst habe mehreren
Seancen von ihr beigewohnt, und habe einen offenbaren
Betrug nicht entdecken können, so viel ich mir auch
Mühe gab, ihren anfangs ebenfalls bezweifelten sogenannten
„Materialisations-Erscheinungen" auf den Grund zu kommen.
Es lag mir nur an Ermittelung der Wahrheit. Deshalb
habe ich auch erst nach eigener gewonnener Ueberzeugung,
dass Frau Töpfer ein wirkliches Trance-Medium sei, dieselbe
unbedenklich dem damals in Wien lebenden Baron Hellenbach
zur Anstellung einer Reihe von Experimenten empfohlen,
was auch zu Heilenbach^ Befriedigung geschehen ist,

*) Da ich der Verlesung dieser Aussage des Untersuchungsrichters
nicht persönlich beiwohnte, so gebe ich sie nach den Angaben einer
mir glaubwürdigen Person. — Anm. des Du Spatzier.


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