Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 338
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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338 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1892.)

liess, mich ihm zu nähern, erhielt ich den Bescheid: dass
ein diesem Cirkel an gehöriger persönlicher Freund des
Dahingeschiedenen abgehalten wurde, der Sitzung beizuwohnen
, und ich gewissermaassen als Substitut auserlesen
wurde, die Honneurs zu machen. Ob es nun eine von seinem
„Ego" selbst oder durch die Kontroigeister zu Stande
gebrachte, verkörperte Protection seiner Gestalt und Hülle
war, lasse ich d.ihin gestellt; immerhin war es ein
materialisirtes Bildniss, das hinsichtlich Porträtähnlichkeit,
Statur und Gewandung nichts zu wünschen übrig liess.

Um die Leser nicht länger mit der Schilderung des
Gesehenen zu ermüden, will ich nur noch erwähnen, dass
nach Aussage Bright-Eye's die uns vor Augen geführten
Erscheinungen einen geringen Bruchtheii der grossen
Anzahl unserem normalen Sehvermögen entgehender Geister
bilden, die mit uns in Verkehr zu treten begierig seien.
Ebenso dass ich gegen Ende der Söance nochmals an das
Kabinet gerufen wurde, da laut Ankündigung von Seiten
des Erwähnten ein der englischen Sprache nicht mächtiges
deutsches Wesen, das seinen Namen mit Andersen bezeichne,
sich mir zu erkennen zu geben wünsche. Ich leistete selbstverständlich
der Aufforderung Folge, trotzdem ich hinsichtlich
des Namens oder der Herkunft Zweifel hegte, weil nach
meinem Dafürhalten der Name eher auf dänische Nationalität
hinweist.

Sobald ich an die Portiere trat, kam ein schlankes
weibliches Wesen hinter derselben hervor, an das ich mich
mit den Worten wandte: — „Wollen Sie mir Ihren richtigen
Namen nennen?" — Wie von jähem Schmerz erfasst,
wandte sie sich von mir ab, berührte jedoch mit ihrer
rechten Hand meine Stirne und flüsterte: — „Nicht jetzt
— ich kann nicht — ein ander Mal!" — womit sie verschwand
. Meine Ansicht wurde aufs Neue bestärkt, dass
die schon bei früheren Gelegenheiten erwähnten Widersprüche
ihren Grund darin haben, dass die Geistwesen
vorsätzlich, oder auch unwillkürlich, von den Medien, den
Kontroigeistern, aber auch den an Sitzungen betheiligten
Personen mesmerisch beeinflusst werden.

Denn gleichwie im Menschen eine Wechselwirkung
zwischen Physischem und Psychischem, d. h. zwischen
Körper und Seele stattfindet, so steht das Medium in
unmittelbarer Verbindung mit den sich manifestirenden
Geistwesen, und umgekehrt. Die nämlichen Kräfte, welche
der Sphäre, in welcher wir athmen, zur Lebensbedingung
dienen, beleben die Wesen in der unserem körperlichen
Sehorganismus unzugänglichen Sphäre, die ebenso wenig


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