Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 347
(PDF, 168 MB)
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Kurze Notizen.

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rissen und vom Lande hinweggeführt worden wären. —
Frühjahr 1758 sah er, „dass auf dem Schandauer sog. Kirchstück
am Elbufer geschanzt und gegen das sogenannte
Krippener Horn eine Brücke geschlagen worden sei, über
welche er fremde Völker habe übergehen sehen." Und
wirklich wurde dort vom 14. bis 19. August eine Schiffsbrücke
geschlagen, über welche die kaiserlichen und Reichstruppen
nach Aufwerfung eines Brückenkopfs marschirten.

— Dies die mitgetheilten merkwürdigsten Vorhersagungen.
Der anonyme Verfasser giebt leider den Titel der Schrift
nicht näher an, aus der er geschöpft hat. Man wisse nicht,
wann er gestorben sei, vermuthlich Ende der 1770er Jahre.
„Am 20. August 1771 erzählte Diaconus Süssey dass der
Fischer ihm vor anderthalb Jahren folgendes mitgetheilt
habe: es sei dem Heering die Gestalt eines Mägdleins erschienen
, wrelches ein altes Büchlein in Händen hielt, auf
dessen Titelblatt die Worte standen: 'Schwere und theure
Zeit!' Der Winter von 1771 auf 1772 aber war eine der
schlimmsten Theuerungszeiten, welche Sachsen erlebte" —

— Wir haben bereits in früheren Jahrgängen der „Psych.
Studien" auf ähnliche Volkspropheten hingewiesen, so z. B.
auf den alten Schäfer Thomas, den Schneider ff ans Risch-
mann (1590 in Lomnitz geboren) in der Bischniannshöhle
des Prudelbergs bei Stohnsdorf im Riesengebirge, der dort
um 1630 seine im Volke weitverbreiteten Weissagungen enthüllte
. Am meisten verwandt mit unserem Fischer dürite
wohl der Görlitzer Schuster Jakob Böhme (1575—1(>24) sein,
der, ähnlich wie Andrew Jackson Davis in unserem Jahrkundert
, all sein Wissen aus den Tiefen innerer Ansckauung
schöpfte und die Welt mit seinen Offenbarungen und
Schrifteu in Erstaunen versetzte, so dass selbst neuere
Philosophenschulen sich eingehend mit ihm beschäftigt
haben. Ja auch in des Referenten Heimath, im Dorfe Oelse
bei Striegau, tauchte in den 1840er Jahren ein sog. Wunderknabe
Karl Paul, der Sohn eines Bauern auf, welcher wie
Davis Curen verrichtete und Prophezeiungen von sich gab,
die alle Welt von ihm reden machten und eine eigene Schrift
eines Arztes zu Schweidnitz über ihn veranlassten (s. „Psych.
Stud." Okt. 1885 S. 444).

e) Zum Beweise dessen, dass gerade die Wilden als
eckte Naturen der den sogenannten Trance- oder Ver-
zückungs-Zustand kennen, bringen wir folgende Stelle
aus des französischen Afrikareisenden Du Chaillu (sprich: —
Dil Schalljü) Berichten , der lange unter dem Volke der
Mpwonge lebte und bei ihnen eine merkwürdige Anschauung
verbreitet fand. In Fällen grosser Noth wenden sie sich


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