Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 360
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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360 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1892.)

Prüfung und Genehmigung auszubiegen, von den Mitgliedern
freiwillig aufgelöst wurde, bestand aus 20 Mitgliedern, in
deren Privatwohnungen die Zusammenkünfte abgebalten
wurden. Sie bezweckte gegenseitige Belehrung und Unterhaltung
, indem selbstverfasste Aufsätze über Gegenstände
der Staats- und Finanzverwaltung, der Gesetzgebung u. a.
vorgelesen und kritisirt wurden. So geheim gehalten, dass
ihre Existenz erst 1820 durch eine Schrift des Dichters
von Goeckingk bekannt wurde, zählte sie zu ihren Mitgliedern
ausser Svarez noch Klein, Nicolai*) [den durch Goethe^ „Faust*
verspotteten Proctophantasmisten oder Steiszseher], Engel)
Briester, die Oberconsistorialräthe Spalding, Dietrich, Teller,
Zöllner und Gedicke, Mendelssohn (als Ehrenmitglied) u. A.
Diese Männer bildeten nach Klew?% Zeugniss 'eine Gesellschaft
, die vielleicht nie ihres Gleichen gehabt hat, noch
haben wird.' Unter ihnen zeichnete sich Svarez durch seine
überraschenden Kenntnisse auf den verschiedensten Gebieten
des "Wissens ebenso sehr aus, wie in diesem vertrauten
Freundeskreise durch seine muntere Laune. Unter seinen
im Justizministerium aufbewahrten Manuscripten befinden
sich noch drei von ihm in der Mittwochsgesellschaft vorgetragene
Aufsätze, welche, in der Weise der damaligen
Popularphilosophen gehalten, das allezeit lebendige Interesse
ihres Verfassers für das Gemeinwesen bekunden. Dieses
Interesse bethätigte Svarez auch noch auf anderen Gebieten.
So hielt er sich nicht zu gut, zu der von Nicolai 1786 in
drei Bänden veröffentlichten, im Laufe der Zeit zu einem
wahren Queiienwerk gediehenen 'Beschreibung der Königlichen
Residenzstädte Berlin und Potsdam' Beiträge zu
liefern. Mit Dank musste das Publikum die Gefälligkeit
anerkennen, mit welcher er, obgleich von Arbeit überhäuft,
die ihm vorgetragenen Beschwerden anhörte, schlichtete,
und die Bereitwilligkeit, mit der er gemeinnützige Unter-
nehmungen förderte u. s. w." -

*) Nicolai, der höchst aufgeklärte Berliner Buchhändler, ein
Hauptvertreter des damaligen Kationalismus, hatte das Schicksal,
in Folge schwerer Aergernisse in Geschäftsangelegenheiten in einen
schwermüthigen Nervenzustand zu verfallen, in welchem er selbst am
hellen Tage die Gestalten Verstorbener ihn umringen sah, ja sich
gegenseitig mit einander und mit ihm selbst unterhalten hörte. Er
suchte diese Erscheinungen später selbst als eine Störung des
Pfortadersystems zu erklären, und Goethe rieth ihm spottend, an
geeigneter Stelle sich Blutegel setzen zu lassen. —

Anm. des Sekr. d. Red.

(Schluss folgt.)


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