Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 361
(PDF, 168 MB)
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Wittig: Der nächtliche Leuchter und der wilde Jäger, 361

Der nächtliche Leuchter und der wilde Jäger.

Sind sie blosse physikalische Naturerscheinungen, oder noch anerklärte
gespenstische Wesen?

Nach meiner Eltern und eigenen Erlebnissen

mitgetheilt

von €}r> C. Wittiff.
IV.

(Schluss von Seite 307.)

Nach dem Kriege von 1866*) las ich, dass in der Gegend
um Königgrätz alle Nächte Feuermänner umherliefen, und
in des Freiherrn von Reichenbach Schriften über odische
Lichterscheinungen sind auch Nachweise über die Erscheinung
des Leuchters auf Kirchhöfen. Die Thatsache
dürfte demnach feststehen — die wissenschaftliche Erklärung
für denselben erscheint mir eine noch ganz
ungenügende und durfte mit der Sumpfgas- und selbst
St. Elms-Feuer- oder elektrischen Theorie schwerlich alle
Erscheinungen decken und damit auch die „Armeseelentheorie
" noch nicht ganz aus dem Felde schlagen, weil
offenbar in der verschiedenen Beweglichkeit des nächtlichen
Leuchters noch etwas unheimlich Eäthselhaftes steckt.

Auch einen vollgiltigen dichterischen Beleg vermag ich
für die Existenz dieser feurigen Erscheinung und deren
geisterhafte Erklärung im Volksglauben des vorigen Jahrhunderts
aus des deutschen Lyrikers Ludwig Heinrich
Christoph Hölty (geh, 21. December 1748, f 1. September
1776 zu Hannover) fast in allen Schulbüchern, aber in ihnen
aus sogleich von selbst einleuchtenden Gründen unvollständig
mitgetheiltem Liede: — »Der alte Landmann an seinen
Sohn", welches beginnt: — „Ueb1 immer Treu und Red-
lichkeit bis an dein kühles Grab u. s. w." — beizubringen.
Die aller Welt bekannte Dichtung enthält mehr als die
„in usum Delphini" (d. h. zu Nutz und Frommen der Kinder)
abgedruckten vier achtzeiligen Strophen. Nachdem Hölty in
der 2. Strophe den Bösewicht eingeführt hat, dem alles
schwer wird, „er thue, was er thu; der Teufel treibt ihn
hin und her und lässt ihm keine Ruh ... 3. Strophe:
Der Wind im Hain, das Laub am Baum saust ihm Entsetzen
zu; er findet nach des Lebens Traum im Grabe

*) Vergl. „Psych. StuoV' December-Heft 1891 S. 579 ff. —

Der Sekr. d. Red.


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