Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 363
(PDF, 168 MB)
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Wittig: Der nächtliche Leuchter und der wilde Jäger. 363

9.

Der Junker, der bei Spiel und Ball

Der Wittwen Habe frass,

Kutschiert, umbrauat von Seufzerhall,

Zum Fest des Satanas;

Im blauen Schwefelflammenrock

Fährt er zur Burg hinauf:

Ein Teufel auf dem Kutschenbock,

Zween Teufel hinten auf,

10.

Sohn, übe Treu und Redlichkeit u. s. w.

Da Hölty eines protestantischen, zu Hildesheim geborenen
Pfarrers Sohn und selbst zu Mariensee, einem
Dorfe unweit Hannover geboren war, so hat er diese seine
nicht blos poetischen Anschauungen aus einem überwiegend
protestantischen Lande geschöpft, welches denselben Volksglauben
, nur etwas modificirt, wohl noch aus der vor-
reformatorischen Zeit überkommen und bewahrt haben wird.
Nach meiner frommen und streng katholischen Mutter
Glauben waren die „Leuchter" umherirrende arme Seelen
aus dem Fegefeuer, aber nicht solche aus der Hölle, die
ihre Opfer nicht mehr loslasse.*) Aus dem Fegefeuer heraus
werde ihnen nur zuweilen noch gestattet, an die Orte ihrer
früheren Wirksamkeit im Leben zurückzukehren, um dort
verwandten Personen zu erscheinen, welche etwa von den
Wiederkehrenden vergrabene Schätze oder Sachen, die sie
Andeien zu Unrecht entzogen, zu ihrer Erlösung heben und
an die rechtmässigen Besitzer vertheilen sollen, Oder aber
heimlich in ihren Sünden erschlagene oder im Kriege
getödtete Menschen, die ohne Reue und Leid dahin
geschieden seien, erschienen an solchen Orten sichtbar, um
die Bestrafung ihrer Mörder durch Erregung von Schreck
und Furcht in deren Gewissen, oder die Erfüllung gewisser
unerledigter Verpflichtungen herbeizuführen, Ihr Hauptzweck
sei jedoch, dass für sie gebetet, oder dass ihre
irgendwie verletzte Ehre und Unschuld ans Tageslicht
gebracht werde zu Nutz und Frommen ihrer Hinterlassenen.
Es könne jedoch auch Erscheinungen geben, die man wohl
nur den finsteren Dämonen oder Teufeln der Hölle selbst
zuzuschreiben habe.

Einen solchen Fall wollte meine selige Mutter Maria
Barbara Kunigunde verehlichte Wittig geb. Goebel im Jahre
1844 in eben demselben Dorfe Jarischau erlebt haben, von
dem mein Vater in meiner vorigen Erzählung vom Leuchter

♦) Vergl. „Psych. Stud." April-Heft 1884 S 194 ff. -

Der Sekr, d. Red,


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