Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 368
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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368 Psychische Studien. XIX« Jahrg. 8. Heft. (August 1892.)

gebracht, der vor einigen Jahren durch James Harbush, den
Vater des Mädchens, das Lewis liebte, heimlich beseitigt
worden sein soll, erzählt ein Bericht aus West Salem,
Pennsylvania, an die Pittsburger „Dispatsch" („Der Eilbote").
Harbush bekannte den Mord auf seinem Sterbe-Bette, da
Gewissensbisse ihn zum Trunke und zu frühzeitiger Erkrankung
gebracht hatten. Er hatte sich einen reichen
Bewerber für seine Tochter Mary ausgewählt und war
wüthend über ihre geheimen Zusammenküiifte mit Lewis.
In einer Mondscheinnacht verfolgte er sie und sah die
zärtliche Begrüssung der sich Liebenden. Er ergrifi einen
schweren Knittel und, Richard damit auf den Kopf schlagend,
tödtete er ihn augenblicklich. Das in Todesschreck versetzte
Kind blickte auf das blutige Werk ihres Vaters, und
mit einem Schrei, welcher durch das Thal gellte und von
den schweigenden Grabsteinen wiederhallte, sank sie leblos
neben den Körper ihres erschlagenen Geliebten, Hastig
Werkzeuge herbeiholend, begrub der Mörder den Leichnam
des armen Dick und trug seine bewusstlos gewordene
Tochter heim in seinen Armen. Am folgenden Morgen
fand man ihr Haar, das noch am Abend vorher von einem
schönen glänzenden Braun war, schneeweiss geworden. Sie
verschloss das verbrecherische Geheimniss ihres Vaters in
ihrer Brust und siechte langsam dahin. In einer Nacht,
ungefähr drei Monate nach diesem Trauerspiel, starb sie,
und das Geheimniss wurde mit ihr auf dem Rock Ridge-
Friedhofe begraben. Dieser lag nahe dem Orte ihres
Stelldicheins, welcher sich auf einer Wiese an einem ßerg-
abhange befand. Die eine Seite war von dichtem Gehölz
umgürtet, der Fuss des Berges war sumpfig und von einem
kleinen Bache durchschnitten, und jenseits des Stromes, auf
dem gegenüberliegenden Hügel, befand sich der Friedhof.
— Durch mehrere Monate nachher wurden die Leute in
jener Nachbarschaft gewaltig in geheimnissvolles Erstaunen
versetzt durch das Erscheinen eines sonderbaren,
glänzenden Lichtes. Es war ungefähr zwei Mal so
gross als die von einer Laterne gebildete Flamme und an
Farbe veränderlich. Das eine Mal war es von einem
schönen Blau, und das andere Mal von einem glänzenden
Roth, und zuweilen von einem blassen Gelb. Es schien
sich im Friedhof-Boden zu erheben, glitt oder schwebte
langsam den einen Hügel hinab, — immer in einer gieieh-
mässigen Höhe ungefähr sechs Fuss vom Boden, — den
anderen Hügel hinauf und schwebte dort einige Minuten
auf dem Orte des vermuthlichen Grabes des ermordeten


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