Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 375
(PDF, 168 MB)
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du Prel: Das Sprechen in fremden Zungen. 375

savant, que la prolation et Fenonciation,1) (d. h. „Auch setzt
das Verständniss einer unbekannten Sprache nicht minder
ein fremdes Prinzip und einen fremden, mehrwissenden
Mitbewohner voraus, als die Aussprache oder der Satz
verräth"). Nacli diesem „principe etranger" braucht man
nicht lange zu suchen; der Exorcist steht ja daneben.

Der deutlichste Beweis, dass der Somnambule nicht die
„Laute" der fremden Sprache versteht, wäre dann geliefert,
wenn der Sprecher nur mechanisch gelernter Laute einer
fremden Sprache sich bedienen und alsdann der Versuch
fehlschlagen würde. Es wäre damit bewiesen, dass
Gedankenübertragung nicht stattfinden konnte, weil der
Agent selber mit den Lauten keinen Gedanken verband.
Solche Versuche liegen vor. Der Magnetiseur Lafontaine
magnetisirte in Thours eine Somnambule. Sie antwortete
— aber immer in ihrer Muttersprache — auf lateinische,
englische, spanische, portugiesische, deutsehe und griechische
Fragen. Ein Anwesender stellte nun eine hebräische Frage,
auf die sie nicht antwortete. Vom Magnetiseur gedrängt,
erklärte sie, jener Herr verstehe die Worte selber nicht;
„er denke dabei nichts, daher könne sie ihm auch nicht
antworten." Der Frager gab hierauf zu, er habe sich von
einem jüdischen Freunde einen Satz aufschreiben lassen,
aber nicht daran gedacht, auch den Sinn derselben sich
erklären zu lassen.2) — Auch bei Macario findet sich ein
solcher Fall; — Ein Herr Gromier sprach zu einem
Somnambulen in einer diesem fremden Sprache und erhielt
nach einigem Zögern Antwort; aber so oft Gromier in einer
Sprache fragte, die er selbst nicht kannte, also in Worten,
denen er selbst keinen Sinn geben konnte, blieb die Antwort
aus.3) — Endlich finde ich noch einen dritten Fall in einem
Romane von Frederic Soulie,*) glaube aber auch diesen anführen
zu dürfen, weil Soulie ausdrücklich bemerkt, dass er
in diesem Punkte nicht als Romanschreiber erfinde, sondern
eine eigene Erfahrung schildere: — An eine Somnambule
wurden Fragen in verschiedenen Sprachen gerichtet, die sie
richtig beantwortete. Darauf gab ein Anwesender dem
Magnetiseur ein beschriebenes Blatt mit dem Ersuchen, die
Frage vorzulegen. Die Somnambule erklärte, die Worte
nicht zu verstehen, weil diese Sprache dem Magnetiseur
selbst unbekannt sei.

*) Esprist du Bosroger: — „La pietß affligee." 270.
8) Lafontaine** — „Üart de magnetiser." 238.
8) Macario: — „Les rdves." 187.
4) Fr. Soulie; — „Le magnetiseur." 105—107.


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