Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 394
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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394 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1892.)

Litteratur, sowie eigener sachverständiger Experimentatoren
endlich einmal näher treten. Sie sind durch die verschiedensten
Vorgänge der neueren Zeit bereits ernstlich
daran gemalmt.

Kurze Notizen.

d) Tragödien und Komödien des Aberglaubens
. Der Teufel im Backobst. — Gleiche Ursache,
verschiedene Wirkungen — lesen wir von C. Hecker in „Die
Gartenlaube" Nr. 29, 1892 S. 488-191. Der Wemdinger
Besessenheitsfall in Bayern im Jahre 1891 wird darin höchst
oberflächlich besprochen und die Beschwörung des Paters
Aurelian sowie die Befreiung des Knaben von zehn bösen
Teufeln, die durch von einer Frau ihm geschenktes Backobst
(Hutzeln) in ihn gefahren waren, als lächerlicher Aberglaube
behandelt. Aberglaube oder nicht — eine üble Wirkung
hatte dieses Geschenk des Weibes immerhin, und wenn sie
auch keine Hexe ist, die nach frommem mittelalterlichem
Glauben verbrannt zu werden verdiente, so erheischte doch
ein Fall wie dieser und ähnliche eine viel sorgsamere
Untersuchung von Seiten der Aerzte und Psychologen, als
ihm hier zu Theil wird. Die „Kölnische Zeitung" erscheint
uns da mit ihrem ausführlicheren Berichte des Falles viel
nutzenbringender, als die seichte Aufklärung des Gartenlauben
-Reporters. — Hierauf geht er kurz auf den Fall
der Biuerntochter Katharina Filijung im Dorfe Büdingen
über, welche von der Strafkammer des Landgerichts
Saargemünd wegen Betrugs freigesprochen wurde, obgleich
ihr Schuld gegeben wird, dass sie durch ihre sechsjährige
visionäre Wunderthätigkeit ihren Mitmenschen — 150,000
Mark entlockt hätte, die sie zum Baue eines prachtvollen
Waisenhauses in Büdingen verwendet habe, üb das wohl
noch höhere Honorarsummen beziehende allopathische Aerzte
gethan hätten? — Unser Gewährsmann schreibt diese und
den nachfolgenden ausführlicher behandelten Fall einer
fünfzehnjährigen Stigmatisirten, der kränklichen Tochter
Anna der Bäcker üten/e'schen Eheleute im Dorfe Aichstetten
in Bayern, welche ihre berühmten Vorbilder Katharina
Emmerich und Louise Lateau noch überboten haben soll,
lediglich „hysterischen Anfällen" zu. Mit dem Worte
„Hysterie'* pflegen unsere studirten Aerzte gemeiniglich
alle diejenigen räthselhaften Zustände des Nervenlebens
beim männlichen und besonders weiblichen Geschlecht zu
bezeichnen, welche sie sich nicht zu erklären und folglich


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