Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 395
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

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auch nicht zu heilen im Stande sind. Spasshaft dünkt ihm
z. B. die pünktliche Einhaltung der Stunden der von der
Kranken bis auf die Wundmale nachgeahmten Leidens-
geschichte Christi Er fragt, ob das Wunder sich inzwischen
auch der mitteleuropäischen Zeit angepasst habe? Er hat
keine Idee davon, dass selbst Hähne die genaue Uhr im
Kopfe haben. Für ihn sind dergleichen Erscheinungen
halb Simulation, halb krankhafte Einbildung. Das geheimnissvolle
Klopfen bei Vorführung der Annagelung der
Hände und Füsse Christi nennt er „ein beliebtes Muskelkunststück
der Spiritisten", trotzdem er „diese Vorgänge,
welche nicht auf plumpem Betrug beruhen, wie beispielsweise
das geheimnissvolle Klopfen", — „auf natürlichem
oder pathologischem Wege erklärbar" finden will Er
wünscht alle selche Kranke in ärztliche Behandlung von
Heilanstalten übergeben und öffentliche Schaustellungen,
auch wo ein beabsichtigter Betrug nicht vorliegt, einfach
verboten. Nun, man sollte dem so vernünftigen Herrn auch
das Schreiben darüber verbieten, denn es bringt ihm doch
auch sein Honorar ein. Wie wenig er aber den Spiritismus
und sein geheimnissvolles Klopfen kennt, springt jedem
darin Erfahrenen sofort in die Augen.

6) Eine Bestätigung für den wilden Jäger.—
Hochgeehrter Herr! — Als fleissiger, treu bleibender Leser
Ihrer „Psych. Stud." ist mir beim Lesen Ihres Aufsatzes:
— „Der nächtliche Leuchter und der wilde Jäger"*) eine
hierzu passende Mittheilung Ludwig Steub's eingefallen, die
ich der „Münchener Allg. Zeitung", 1 885, Nr. 184 entnommen
habe, und die ich Ihnen nachfolgend genau wieder gebe.
Ludwig Steub („Ein Tag in Pinzgau") erzählt: — „Während
ich des Abends still vergnügt auf der Hausbank sass und
die Landschaft betrachtete, kam Franz Uder, ein Holzknecht,
daher und erzählte dem Herrn Postmeister nachstehende
Geschichte, der ich aufmerksam folgte: — Er sei letzte
Nacht mit einem Kameraden hochoben im Heuthal in einer
Sennhütte gelegen, als sich um die zwölfte Stunde ein
schrecklicher, aber eigentlich nicht zu beschreibender Lärm
erhoben habe. Es sei gewesen, als wenn sich alle Thiere
der Arche Noah auf die Beine gemacht, um da mit Saus
und Braus vorüberzuziehen. Man habe alle möglichen
Stimmen gehört, zunächst und am deutlichsten wildes
Hundegebell, dann überlautes Grunzen, Pfeifen, Brüllen,
Krächzen, wie von Aasgeiern u. s. w. Er sei vor die Hütte
getreten und habe da bei völliger Windstille durchaus

*) Sieh« „Psych. Stud.", Mai- bis Juli-Heft 1892, besonders S. 251 ff.


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